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Emilia Galotti – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Gotthold Ephraim Lessing

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Kurze Inhaltsangabe zu Emilia Galotti

Gotthold Ephraim Lessing schrieb Emilia Galotti als bürgerliches Trauerspiel. Dieses Stück in fünf Aufzügen wurde am 13. März 1772 im Opernhaus zu Braunschweig uraufgeführt. Der Anlass war der Geburtstag der Herzogin Philippine Charlotte. Im Grunde genommen hat Lessing in diesem Stück die Legenden der Römerin Verginia verarbeitet, wobei er die zentrale Thematik entscheidend abgeändert hat. Der Epoche nach ist Emilia Galotti der Aufklärung zuzuordnen. Das eigentliche Vorhaben, dieses Stück vollkommen vom Staatsinteresse isolieren zu wollen und den eigentlichen Fokus auf die Liebe zu legen, ist Lessing nicht gelungen, denn Emilia Galotti gilt bis zum heutigen Tage als politisches Drama. Im Zuge der Handlung werden der drastische Konflikt und das ungleiche Verhältnis zwischen dem herrschaftlichen Adel und dem aufgeklärten Bürgertum deutlich. Die Hauptperson dieses Stückes ist der Prinz Hettore Gonzago, sein Diener Marinelli, die bürgerliche Emilia Galotti, deren Mutter und Vater Odoardo. Eine neu entflammte Liebe und eine Intrige Marinellis sollen Emilia in die Hände des Prinzen treiben. Marinellis Intrige kostet Emilias Zukünftigem und schlussendlich auch ihr das Leben. Emilias Mut, ihre Reinheit und Entschlossenheit führen Sie in den Tod.

Ausführliche Zusammenfassung zu Emilia Galotti

Hettore Gonzago verliebt sich unsterblich in die bürgerliche Emilia Galotti

Hettore Gonzago ist der amtierende Prinz von Guastalla. Er entdeckte in der Gesellschaft des Obersten Odoardo Galotti dessen liebreizende junge Tochter – Emilia Galotti – und verliebt sich unsterblich in sie. Der Prinz sitzt eigentlich vertieft an seinem Arbeitstisch über eine Klage des Volkes und den Mitschriften, die an ihn herangetragen werden. Es ist der Maler Conti, der zwei Gemälde zu ihm bringt. Eines der Gemälde zeigt seine derzeitige Geliebte – Gräfin Orsina – auf dem anderen Gemälde ist die junge bürgerliche Emilia Galotti abgebildet. In diesem direkten Vergleich erkennt er, dass er für die Gräfin keine Gefühle mehr hegt.

Die Intrige des Kammerherrn Marinelli

In ihm entspringt daraufhin eine heftige Leidenschaft für Emilia, diese lässt ihn selbst die elementaren Staatsgeschäfte an die Seite legen. Er kauft dem Maler das Bild ab und möchte jeden Preis der Welt zahlen, um das Mädchen fortan in seinen Besitz zu übernehmen.

In seinem Liebeswahn vertraut sich der Prinz dem Kammerherrn Marinelli an. Dieser findige und geschmeidige Charakter beschließt, Emilia für den Prinzen zu gewinnen. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die unbändige Macht des Prinzen und schlägt ihm vor, diese einzusetzen. Doch hat er nicht mit dem tugendhaften Charakter dieser jungen Dame gerechnet, denn sie ist bereits mit dem Grafen Appiani verlobt. Die Hochzeit zwischen den beiden soll noch am selben Tag auf dem Landgut Sabionetta stattfinden. Ihr Vater steht mit dem Prinzen auf keinem guten Fuß und genießt auch das Leben auf dieser luxuriösen Residenz nicht. Er setzt es nicht darauf an, Hettore Gonzago zu treffen.

Der Mord am Grafen Appiani

Marinelli heckt einen findigen Plan aus. Er überträgt auf den Grafen Appiani eine Gesandtschaft und erhofft sich davon, die Hochzeit aufschieben zu können. Doch der Graf lehnt ab. So bleibt ihm nichts weiter übrig, als den Grafen ermorden zu lassen, doch soll alles nach einem Überfall aussehen. Marinelli ist fortan mit den Vorkehrungen für diesen beauftragten Mord beschäftigt. Den Prinzen weiht er nicht vollständig in seine Pläne ein und schickt ihn in das Lustschloss Dosalo. Es ist nun an dem Banditen Angelo, den Wagen, in dem sich der Graf, Emilia und ihre Mutter befinden, zu überfallen. Dabei fallen Schüsse und Appiani komm zu Tode. Daraufhin bringen die Diener des Prinzen die schockierten Frauen nach Dosalo, wo sich auch der Prinz befindet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt dürfte der Leser denken, dass der Plan des Kammerherrn gelungen ist. Doch hat der Graf im Sterben liegend Emilias Mutter Claudia seinen Namen zugeflüstert, so keimt ein erster Verdachtsmoment. Der Prinz sucht gegen die Verabredung Emilia in der Messe auf und flüsterte ihr seine Liebesworte – Dies verstärkt die Zweifel an dem Überfall und erhärtet den Verdacht der Intrige.

Das Treffen zwischen dem Prinzen und Emilia

Kurz nach dem Treffen auf den Prinzen berichtet Emilia ihrer Mutter von der Begegnung. Beide realisieren, dass sie sich gerade auf dem Lustschloss des Prinzen befinden und erkennen im gleichen Zug die Verschwörung. In der Zwischenzeit ist der Überfall auch bis zu Odoardo durchgedrungen, der macht sich sogleich auf den Weg zu seiner Frau und seiner Tochter. Auf seinem Weg trifft er auf die Gräfin Orsina. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Geliebte des Prinzen, die ebenfalls von den liebestollen Worten und der Neigung des Prinzen erfahren und sich daraufhin auf den Weg zum Lustschloss gemacht hat. Der Prinz hat sie jedoch nicht hereingelassen.

Die Rachepläne des Vaters Odoardo

Daraufhin erzählt Orsina dem Vater die gesamte Kette der Ereignisse und die Verschwörung. Im Vater kocht das Rachegefühl hoch und er beschließt mit sich, den Prinzen zu töten. Vor Ort kann er sich noch zum Schutz seiner Tochter beherrschen. Marinelli erkennt, dass sich die Schlinge immer weiter zuzieht und spielt sich als neuer Rächer des ermordeten Grafen Appiani auf. Er gibt vor, dass er nun auf die Suche nach dem eigentlichen Mörder, einem Nebenbuhler des Grafen, gehen möchte. Doch müsse er Emilia zu deren Schutz in Verwahrung nehmen. Odoardo bleibt nichts anderes übrig, als sich seinem Willen zu beugen. Er möchte seine Tochter in ein Kloster bringen.

Marinellis Rachepläne schlagen um

Marinelli beschließt, Emilia in das Haus des Kanzlers Grimaldi zu bringen. Er ist sich an dieser Stelle noch sicher, dass sie an diesem Ort zu jedem beliebigen Zeitpunkt den Prinzen sehen und sprechen kann. Emilia bittet ihren Vater, nicht in das Haus des Kanzlers gebracht zu werden. Sie möchte lieber sterben, als stetig einer potenziellen Verführung zu widerstehen. Marinelli möchte die gesamte Sache dem Gericht übergeben: Emilia soll zum Überfall in der Stadt aussagen und ihren Vater daraufhin verlassen. Odoardo bittet um ein letztes Treffen. Im Zuge dieses Treffens erzählt Odoardo Emilia alle Details, die sich daraufhin verzweifelt selbst richten möchte. Ihr Vater kann sie im letzten Moment daran hindern.

Emilia Galottis Tod durch ihres Vaters Hand

Daraufhin kommt es zum Eklat, der Vater greift sich einen Dolch und tötet seine Tochter. Emilia neigt sich dankbar in seine Hand und tröstet ihn im Sterben liegend. Sie flüsterte ihm zu: „Eine Rose gebrochen, der Sturm sehend blättert.“ Mit diesem bedeutungsschwangeren Satz verweist sie auf das gewünschte frühe Ende im Angesicht einer drohenden persönlichen Schande. Odoardo gibt dem Diener und dem Prinzen die alleinige Schuld am Tod der Tochter.

Die Ausflüchte und Schuldzuweisungen des Prinzen

Der Prinz realisiert nun voller Schrecken den eigentlichen Fortgang dieser Intrige. Doch ist selbst zu feige, zur eigenen Schuld zu stehen. So überträgt er die gesamte Verantwortung seinem Kammerherrn. Für sich selbst hat er tröstende Worte übrig und weist darauf hin, dass Prinzen eigentlich auch nur Menschen sind. Auch wenn in diesem Stück vor allen Dingen die Liebe den Fokus der Thematik trägt, verweist Lessing unmittelbar auf die Aufklärung und das Pflichtbewusstsein des Bürgertums, das zu den Entwicklungen der Taten steht, Verantwortung übernimmt und in der Lage ist, diese auszuführen.

Aufklärung: der Kontrast zwischen dem Adel und dem Bürgertum

Der barbarische und intrigante Adel setzt seine Macht ein und wendet sich im Ernstfall in Widersprüchen und Ausflüchten. Als wichtigster Vertreter in der deutschen Aufklärung setzt sich Lessing mit diesem Stück ein Zeichen, auch wenn er nie eine Aufführung selbst miterlebt hat. Er hat am eigenen Leibe die Kleinstaaterei in Deutschland erfahren und in diesem Zusammenhang den Absolutismus als Herrschaftsform vom Grunde her verurteilt. Ihm ist es mit Emilia Galotti gelungen, ein politisches Drama zu kreieren und diesem im gleichen Zuge soziale Züge zu verleihen.

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Wilhelm Tell – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Schiller

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Kurze Inhaltsangabe zu Wilhelm Tell

Die Geschichte des legendären Schweizer Freiheitskämpfers Wilhelm Tell spielt sich im Jahr 1307 ab. Friedrich Schiller ist es gelungen, mit seinem Bühnenwerk dieser Identifikationsfigur ein literarisches Denkmal zu setzen. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde Wilhelm Tell als Nationalheld der Schweiz ausgerufen. Schon vor dem gleichnamigen Stück tauchte dieser heroische und selbstlose Protagonist in zahlreichen, literarischen Werken auf, wie zum Beispiel im weißen Buch von Sarnen aus dem Jahr 1472. Das zentrale Thema dieses großen Dramas ist die Freiheit. Wilhelm Tell wurde am Hoftheater zu Weimar im Jahr 1804 uraufgeführt und gilt bis zum heutigen Tag als eines der berühmtesten Stücke üb den Nationalhelden. Zahlreiche Schweizer Bürger sehen in diesem Drama ein Nationalepos.

Auf den ersten Blick fällt die klassische fünftägige Aufteilung des Werkes auf. Alle handelnden Personen in diesem Drama bewegen sich in der Konstellation um die Nationalhelden Wilhelm Tell. In diesem Zusammenhang ist vor allen Dingen sein Antagonist Hermann Gessler, Ulrich von Rudenz und Werner Freiherr von Attinghausen zu nennen. Hinzu kommen Handwerker, Landleute und Bauern. Die gesamte Handlung legt den Fokus auf den entschlossenen und mutigen Widerstand gegen die herrschenden Unterdrücker. Dieser Widerstand wird zum einen ausgehend von einer einzelnen Person, aber auch von der ganzen Gesellschaft deutlich.

Auführliche Zusammenfassung aller Aufzüge von Wilhelm Tell

Erster Aufzug

Schiller versetzt seine Leser zu Beginn dieses Dramas an den Schweizer Vierwaldstädter See. Hirte Kuoni, Jäger Werni und Fischer Ruodi stehen in der Runde und werden von Konrad gestört. Konrad flieht vor einem Heer brutaler, habsburgischer Soldaten, denn er soll angeblich den Burgvogt von Unterwalden auf dem Gewissen haben. Zum ersten Mal tritt Wilhelm Tell auf und versucht gemeinsam mit dem Jäger und dem Hirten, den Fischer Ruodi zu überreden, Konrad in Sicherheit zu bringen. Er hat die Möglichkeit, mit dem Boot auf den See hinauszufahren. Doch der Fischer weigert sich, diese Bitte auszuführen, seine Sorgen bewegen sich um ein aufkommendes Unwetter. Wilhelm Tell übernimmt die Aufgabe der Rettung und zieht sich die Ungunst der Soldaten zu, die Ihre Wut an den Bauernhöfen und den Herden der Bürger auslassen, und dabei keine Rücksicht auf Frauen und Kinder nehmen.

Das Volk leidet unter grausamer Herrschaft

Im Anschluss kommt es zu einem mehrfachen Wechsel der Schauplätze und zu vielen Parallelhandlungen. Dieser häufige Wechsel und die Situation zwischen Werner Stauffacher und seiner Frau Getrud stellen mehrere Beispiele für den Widerstand gegen die habsburgischen Unterdrücker. Dieser Widerstand zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten. So reden in Schwyz Herr Stauffacher und Herr Pfeifer über den vorherrschenden Krieg. Pfeifer entgegnet Stauffacher, dass ihr Land schon bald übernommen würde. Nach dem Gespräch setzt sich Stauffacher traurig auf eine Bank, seine Frau kommt hinzu und rät ihm zum Krieg gegen den Landvoigt, der schon vor einiger Zeit seinen Untergang angekündigt hatte.

In der nächsten Szene geht es für den Leser in die Gemeinde Altdorf, die sich wiederum im Kanton Uri befindet. Auch hier leidet die gesamte Bevölkerung unter der grausamen Herrschaft und Unterdrückung der Habsburger. Der Tyrann und Reichsvogt Gessler setzt als Zeichen seiner Macht, seinen Hut auf eine Stange. Diesen sollen die Untertanen anbeten und ihm auf diese Weise huldigen. In der Zwischenzeit kommt es zu einem Bündnis zwischen Werner Stauffacher, Walther Fürst und Arnold von Melchtal – ein Sohn eines misshandelten Bauern. Diese drei möchten Ihre Kantone miteinander verbinden, um so mehr Einfluss und Macht im Widerstand ausüben zu können.

Zweiter Aufzug

In den folgenden Handlungen wird deutlich, auch der Adel ist sich nicht mehr einig und von Intrigen und Streit geplagt. Der aktuelle Schauplatz ist der Edelhof von Freiherr von Attinghausen. Ulrich von Rudenz ist ein Vertreter des Adels, der mit der Macht und der eisernen Hand und der weltfremden macht nicht sympathisiert. Freiherr von Attinghausen hingegen fürchtet um die Position der Familie, da Rudenz die Nachfolge und das Erbe der Familie nicht antreten möchte. Rudenz verlässt dennoch das Anwesen und lässt Attinghausen traurig und allein zurück.

Die tyrannische Unterdrückung zieht mittlerweile Kämpfe und Versammlungen der Bauern und Landleute nach sich, die sich aus mehreren Regionen auf einer Bergwiese am Vierwaldstätter See versammeln. In diesem Zusammenhang gründen Walther, Werner und Arnold die erste Eidgenossenschaft, die als gegenwärtiger Vorsitzender der Schweiz anzuerkennen ist. Diese Eidgenossenschaft wurde unter dem historischen Rütlischwur gegründet und sollte die Habsburger Herrscher verjagen. Der Wortführer des Rütlischwurs ist Itel Reding. Vorab kamen Stauffacher und der Rest des Gefolges in einem Boot und unter einen Regenbogen über den See angefahren.

Mit der Handhabung des Fürsten sind sie fortan nicht mehr einverstanden, auch wenn sie diesen einmal gewählt haben. Der eigentliche Eid wird im Anschluss ausgesprochen, bevor die Beteiligten die Szene in drei unterschiedlichen Richtungen verlassen.

Dritter Aufzug

Wilhelm Tell macht sich nun auch auf den Weg nach Altdorf und nimmt seinen Sohn Walther mit. Auch seine Frau kann sich diesem Vorhaben nicht erwehren und willigt ein. In der zweiten Szene treffen wiederum Rudenz und Berta aufeinander, sie gestehen ihre Liebe. Rudenz geht davon aus, die Schlacht gegen Österreich zu gewinnen, um wieder frei zu sein und gemeinsam mit Berta in einem Haus zu leben.

Vierter Aufzug

Vor Ort auf einer Wiese von Altdorf verweigert sich Wilhelm Tell der Ehrerbietung vor Gesslers Hut. Es kommt mit den Wachen zu einem Eklat, den auch Arnold von Melchetal und Werner Stauffacher nicht schlichten können. Nun kommt der Landvogt zur Situation und verlangt von Tell, dass er einen Apfel vom Kopf seines Sohns schießt. Tell gelingt unter dem Staunen aller Beobachter diese Herausforderung, dennoch lässt Gessler ihn in Haft nehmen. Dieser begründet seine Entscheidung mit einem geplanten Attentat vonseiten Tells, da dieser zwei Pfeile bereithielt. Gessler behauptet, mit dem einen Pfeil wollte er den Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen und mit dem anderen Gessler ermorden.

Der Landvogt beschließt, Wilhelm Tell nach Küssnacht zu bringen. Hier befindet sich ein Gefängnis am Nordufer des Vierwaldstädter Sees. Dort soll Tell eingesperrt werden. Doch ihm gelingt im Zuge der Überfahrt die Flucht. Während seiner Flucht erkundigt sich Tell nach dem Weg nach Küssnacht. Währenddessen kämpfen Werner sowie der Freiherr von Attinghausen mit ihrem Tod. Nach dem Tod des Freiherrn erscheint Ulrich von Rudenz. Er verbindet sich mit den Aufständischen. In der Zwischenzeit ist Wilhelm Tell in Küssnacht angekommen, er versteckt sich in den dunklen Gassen und plant nun endlich Gessler umzubringen. Nur ein präziser Schuss ist notwendig, um ihn vom Leben zu trennen. Darauf versammelt sich eine große Menschenmenge um den toten Landvogt und feiert das Ende der Tyrannei.

Fünfter Aufzug

Der Tod von Gessler bringt die gesamte Entwicklung ins Rollen und das eidgenössische Bündnis auf der Burg in Altdorf, um die gegenwärtigen Besetzer endgültig zu vertreiben. Alle Gefangenen werden befreit. Auch Berta von Bruneck kommt wieder frei, sie hat damals Ulrich zum Beitritt in das Bündnis verholfen. Gesslers Hut wiederum erhebt sich zum Symbol für den tapferen Widerstand und die Freiheit der Bevölkerung.

Die Schlussszene vor Wilhelm Tells Haus

Das Volk erreicht mittlerweile die Nachricht von der Ermordung des habsburgischen Königs Albrecht. Sein Neffe Johannes Parricida soll ihn aufgrund von Streitigkeiten ermordet haben und befindet sich derzeit auf der Flucht. Verkleidet als Mönch trifft er auf Wilhelm Tell. Dieser hat mittlerweile Streit mit seiner Frau, da er sein Kind in Gefahr gebracht hat. Johannes möchte sich mit ihm verbinden, doch dieses Bündnis lehnt Wilhelm Tell ab, da seine Ermordung des Tyrannen Gessler nichts mit seiner niederen Beweggründen zu tun hat. Daraufhin fliegt Johannes zum Papst und fordert seine Erlösung. Direkt vor dem Haus von Klientel kommt es dann zur Schlussszene. Hier wird nun die eigentliche Freiheit gefeiert. Der Nationalheld zeigt sich als einfacher Mann des Volkes und überlässt den anderen Helden des Widerstands die Bühne – ein wahrhaftiger Held, der nicht nach der Belobigung anderer sehnt, sondern seine Taten aus innerer Überzeugung begangen hat.

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Don Karlos – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Schiller

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Kurze Inhaltsangabe zu Don Karlos

Don Karlos ist eines der klassischen Dramen aus der Feder Friedrich Schillers. Das dramatische Werk im vorwiegend Paratext-Rhythmus besteht aus insgesamt fünf Akten, die in den Jahren von 1783 bis 1787 entstanden sind. Die Uraufführung fand unter dem Titel „Don Karlos, Infant von Spanien“ am 29. August 1787 in Hamburg statt. Ausgehend von der Handlung geht es vor allen Dingen um die politischen, gesellschaftlichen Konflikte zur Zeit des achtzigjährigen Krieges sowie um den Kampf einiger niederländischer Provinzen um ihre Unabhängigkeit. Schiller beschreibt die familiären Intrigen König Philipp II. Bis zum heutigen Tag gehört Don Karlos zu einem der bekannten Werke Schillers. Zu den Hauptfiguren des Stückes wird König Philipp II. von Spanien, sein Sohn Don Karlos und die Königin Elisabeth von Valois.

Ausführliche Zusammenfassung von Don Karlos

Das Zusammentreffen zwischen dem Marquis von Posa und Don Karlos

Das Stück setzt mit dem Zusammentreffen von Don Karlos und seinem Freund Marquis in der Sommerresidenz Aranjuez ein. Der Marquis war bislang im Ausland unterwegs und ist währenddessen zum Abgeordneten der niederländischen Provinzen ernannt worden. Er möchte im Gespräch Don Karlos überreden, als sein Statthalter mit nach Flandern zu kommen. Die Hauptfigur dieses Stückes – Don Karlos – ist der Sohn von Philipp II. – Er dir wiederum von 1556 bis 1598 sein Land regierte.

Doch den jungen Prinzen hält ein inniges Geheimnis in Spanien: Er liebt die zukünftige Frau seines Vaters: Königin Elisabeth. In diesem privaten Gespräch kommt es zum Liebesgeständnis des Prinzen. Sein Vertrauter ist der ehemalige Jugendfreund – Marquis von Posa, der Don Karlos fortan helfen möchte. Mittlerweile hat sein Vater – König Philipp – Elisabeth geehelicht, wodurch diese zu seiner Stiefmutter wurde und der Elisabeth nur noch von der Ferne begehren kann. Das Verhalten des Marquis erfüllt wiederum seinen Vater mit tiefem Misstrauen. Es bildet sich eine seelische Kluft zwischen Vater und Sohn.

In der Zwischenzeit brodelt in Flandern ein Konflikt zwischen den spanischen Besetzern und den Niederländern. Es ist nun an Don Karlos, diesen Konflikt beizulegen und zu bereinigen und laut seiner eigentlichen Ideale, zurück zu einem freien Staat zu gelangen. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte der junge Prinz jedoch nichts mehr von seinen einstigen idealen Wissen und fühlt sich in seiner aktuellen Liebe gefangen. Es ist anzunehmen, dass Posa ein Treffen zwischen der Königin und Don Karlos arrangiert, um den Prinzen wieder zur Besinnung zu bringen.

Die verbotene Liebe zwischen Don Karlos und Elisabeth

Marquis arrangiert zwischen Elisabeth und Don Karlos ein Treffen und gesteht ihr seine Liebe. Elisabeth hat sich jedoch dazu entschlossen, ihr gesamtes Leben Spanien und der Königswürde zu widmen. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass sich Elisabeth ihrer persönlichen Pflicht als Königin und der Verantwortung, die sie gegenüber dem Volk trägt, bewusst ist. Dieser Aufgabe sollte sich auch der Prinz wieder widmen.

Don Karlos bittet seinen Vater, die Statthalterschaft in Flandern übernehmen zu dürfen. Das Vertrauen seines Vaters ist nicht groß genug und er beauftragt daraufhin den Herzog von Alba. Enttäuscht und voller Wut verlässt der junge Prinz seinen Vater und erhält daraufhin einen Liebesbrief. Er ist davon überzeugt, dass dieser Brief aus der Feder von Königin Elisabeth an ihn gerichtet ist. Der unbekannte Autor des Briefes fordert ihn auf, in einen abgelegenen Teil des Schlosses zu kommen. Dort trifft er auf Prinzessin Emboli: Sie ist die Verfasserin des Briefes und die eigentliche heimliche Geliebte des Königs. Zum Anschein soll Emboli mit dem Grafen von Silva verlobt werden. Don Karlos sieht in diesem Liebesbrief vielmehr eine Möglichkeit, um gegen seinen Vater vorzugehen. Die Zurückweisung des Prinzen versteht Emboli als harsche Enttäuschung und möchte sich fortan nicht nur an Don Karlos, sondern auch an Elisabeth rächen. Don Karlos ist fest entschlossen, den Brief nun an Elisabeth weiter zu reichen, um ihr die Augen zu öffnen.

Die familiären Intrigen am Hofe spitzen sich zu

Diese familiären Intrigen spielen Herzog Alba und Pater Domingo in die Karten. Die beiden Figuren sind die Antagonisten – die Gegenspieler – von Don Karlos. Sie hecken den Plan aus, der Königin einige Briefe von Dan Karlos zu stehlen und diese im Anschluss dem König zu präsentieren. In der Zwischenzeit treffen wieder Don Karlos und Marquis von Poas aufeinander. Karlos klärt ihn über die neuesten Verwirrungen auf, doch wird er zur Verschwiegenheit verdammt. Marquis richtet sein Interesse wieder hin auf die politische Plattform.

In der Zwischenzeit hat König Phillip II. von dem geheimen Treffen zwischen Elisabeth und Don Karlos erfahren. Überdies hat es ein Gerücht bis zu ihm geschafft: Er erfährt, dass seine Tochter gar nicht von ihm ist. Er sinnt auf Rache und plant den Tod der beiden Verliebten. An diesem Punkt des Stückes ist es nicht mehr von der Hand zu weisen, dass sich die Intrigen immer weiter zuspitzen und die Personenkonstellation tiefe Verzweigungen eingeht. Für den Leser stellt es eine erhebliche Herausforderung dar, den Überblick über die einzelnen Intrigen und Verwandtschaftsbeziehungen zu behalten.

Der Komplott gegen König Philipp II.

Doch ist sich der König nicht mehr sicher, an wen er sich noch wenden kann, da am Hofe Verrat und Intrigen regieren. Er wendet sich in seiner Not an den Marquis von Posa. Dieser willigt ein und wird im Anschluss zum nächsten Vertrauten, Minister und königlichen Spion. Dies entspricht seiner Stellung nur zum äußeren Anschein. In Wirklichkeit hat der Marquis gemeinsam mit dem Prinzen und Elisabeth eine Intrige gegen König Phillip ausgeheckt. Der König findet unterdes in seinen Unterlagen die gestohlenen Briefe von Elisabeth. Daraufhin erlässt er Haftbefehl gegen seinen Sohn. Die einstigen Verbündeten bleiben sich treu auch über die geltenden Machtpositionen hinaus und verfolgen den Weg der wahren Liebe.

Die Festnahme von Don Karlos

Graf von Lerma – der oberste Leibwächter – setzt den Prinzen über die aktuellen Ereignisse in Kenntnis. Daraufhin sucht Don Karlos seine eigentliche Verbündete – Prinzessin Embolie – auf und wird dort vom Marquis festgenommen. Die Verschwörung gegen den König soll an diesem Punkt ein Ende nehmen. Der Herzog von Alba möchte den Haftbefehl gegen den Prinzen aufheben, doch dies erfordert die Aufhebung vonseiten des Königs, um seinen Ruf wiederherzustellen. Der treue Gefährte und Freund des Marquis hat sich in der Zwischenzeit dazu entschlossen, sich selbst zu opfern, um Don Karlos zu retten. Der König, der den Marquis zu seinem engsten Vertrauten ernannte, trifft sein Freitod sehr und es entbrennt ein Streit zwischen Vater und Sohn. Mittlerweile protestiert das ganze Volk für die Freilassung von Don Karlos. Eigentlich haben der Großinquisitor und der König entschlossen, dass der Prinz sterben soll. Dieser hat während seiner Haft den Weg in die Gemächer der Königin gefunden und wird dort von König Philipp entdeckt und schlussendlich der Inquisition übergeben.

Gesellschaftliche Konventionen können wahrer Liebe nichts anhaben

Im Prinzip möchte Schiller in diesem Drama die Einengung der gesellschaftlichen Konventionen verdeutlichen. So stehen die gesellschaftlichen Vorgaben der eigenen Freiheit und den menschlichen Handlung im Wege. Darüber hinaus hält er ein Plädoyer für die Liebe zweier Menschen, die nicht zu verstecken ist, auch wenn Zuneigung und Gefühle füreinander nicht in das gesellschaftliche Bild passen. Dieses Drama ist in der Zeit der Aufklärung erschienen und verdeutlicht neben Toleranz die Freiheit und damit alle entscheidenden Faktoren dieser bewegten Literaturepoche. Gerade über die stark verzweigten Personenkonstellationen in diesem Stück werden die familiären Intrigen, die Lügen und der Einfluss des Standes deutlich. Doch vermögen es diese Verwandlungen nicht, eine Liebe vollkommen aus der Bahn zu werfen. So stellen sich die wahren Gefühle über die gesellschaftlichen Konventionen und über den Tod.

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Nathan der Weise – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Gotthold Ephraim Lessing

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Kurze Inhaltsangabe zu Nathan der Weise von Lessing

In diesem Stück von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779 ist die Hauptfigur auch gleich der Titel des Dramas: Nathan der Weise – ein Stück in fünf Akten. Die Uraufführung erfolgte am 14. April 1783 in Berlin. Das eigentliche Herzstück dieses Dramas ist die Ringparabel, zu der es bereits im ersten Aufzug des Dramas kommt. Nathan der Weise ist eines der letzten Werke aus der Feder Lessings, das er im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Hauptpastor Johann Melchior Goeze in Verbindung mit einem andauernden Streit herausbrachte. Im Hinblick auf den Aufbau lässt sich dieses Drama der klassischen Form in fünf Akten zuordnen. Satzbrüche, rhetorische Fragen wie auch der praktische Sprecherwechsel entsprechen den typischen Eigenschaften und dem Rahmen dieser Zeit. Nathan der Weise enthält nicht nur dramatische und tragische, sondern auch komische Elemente. So lässt sich dieses Stück weder eindeutig einer Tragödie noch einer Komödie zuordnen.

Ausführliche Inhaltsangabe zu Nathan der Weise

Die Rettung von Recha und Nathans Rückkehr

Die eigentliche Handlung versetzt Leser und Publikum in die Zeit der dritten Kreuzzüge zwischen 1189 und 1192. Es herrscht gerade Waffenstillstand in Jerusalem. Nathan der Weise ist ein Jude und kommt von seiner Geschäftsreise zurück, als er von Daja erfährt, dass ein christlicher Tempelherr seine Pflegetochter Recha aus einem brennenden Haus gerettet hat. Der Tempelherr möchte weder Lobpreisung noch Dank für seine Taten. Überdies erscheint der Tempelherr abweisend und scheint eine Abneigung gegenüber Juden zu haben. Dieser Ordensritter verdankt sein eigenes Leben wiederum dem Herrscher Jerusalems – Sultan Saladin. Er hatte ihn einst von 20 Gefangenen begnadigt, und nur aus einem Grund: weil er dem verstorbenen Bruder des Sultans – Bruder Assad – ähnlich sah. Alle diese glücklichen Umstände haben dazu geführt, dass er im Stande war Nathans Tochter zu retten. Nathan ist ein mathematisch denkender Mensch und weigert sich, hinter dieser Begebenheit und den glücklichen Umständen ein Wunder zu vermuten. Selbst seine Pflegetochter ist überzeugt davon, dass es nicht richtig sein kann, an Schutzengel zu glauben.

Sultan Saladins Schulden: der Start der Intrige

Sultan Saladin befindet sich in einem finanziellen Engpass. Saladin spricht daraufhin mit seinem Schatzmeister – dem Derwisch Al-Hafi – über seine finanziellen Sorgen. Seine Schwester Sittah rät ihm dazu, den vermögenden Geschäftsmann Nathan zu sich zu rufen. Saladin soll nun seine gepriesene Großzügigkeit auf die Probe stellen. Doch der Sultan fragt Nathan nicht direkt nach einem Kredit, sondern gibt vor, seine Weisheit testen zu wollen. Saladin fragte nach seiner Wahl-Religion. Nathan wurde bereits vor dem Gespräch von seinem guten Freund und vertrauten Al-Hafi vor Saladin und seiner Geldnot gewarnt: So fiel es ihm nicht schwer, die Falle zu erkennen. Er möchte daraufhin Saladin mit einem Märchen abspeisen und antwortet in einer Ringparabel. Saladin wiederum versteht diese Ringparabel als versteckte Botschaft der Gleichberechtigung der großen Religionen. Er ist von seiner Qualität ergriffen und bittet daraufhin Nathan sein zukünftiger, vertrauter Freund zu werden. Dieser willigt ein und gewährt ihm ein äußerst großzügiges Darlehen.

Tu nichts! Der Jude wird verbrannt!“

In der Zwischenzeit verliebt sich der Tempelherr, der Recha einst aus dem Feuer rettete, in die Pflegetochter nach einem arrangierten kurzen Treffen von Nathan. Er möchte Sie auf der Stelle heiraten. Nathan jedoch zögert und sieht seine Besorgnis in dem Namen des Tempelritters begründet. Dieser reagiert verstimmt. In der Zwischenzeit erfährt er von Nathans Gesellschafterin, dass Recha nicht seine leibliche Tochter ist und eigentlich aus christlichem Hause stammt. Daja löst die Situation auf und berichtet, dass Recha eine Christin ist, doch als Jüdin erzogen wurde. Er sucht einen korrupten Patriarchen von Jerusalem auf. Dieser Patriarch ist ein fundamentalistischer Dogmat, der weder Nachsicht noch Rücksicht kennt. Der Tempelherr formuliert die Angelegenheit als handele es sich um eine fiktive Situation, doch das fanatische Oberhaupt der Kirche möchte sofort „diesen Juden“ auf den Scheiterhaufen sehen und bringt als Grund die Apostasie an. Der Tempelherr verrät nicht den Nathans Namen, doch verspricht der Patriarch, diesem Verdacht nachzugehen.

Auflösung der verwandtschaftlichen Verhältnisse

Mittlerweile bereut der Tempelherr seinen Gang zum skrupellosen Patriarchen und erkennt nach langem, inneren Ringen, das folgerichtige und barmherzige Handeln Nathans. Aus den Aufzeichnungen des Klosterbruders geht hervor, das Recha einst als Kleinkind zu Nathan kam. Darüber hinaus stellt sich nun heraus, dass die jüdische erzogene Recha und der christliche Tempelherr Geschwister sind. Die Vorbehalte Nathans gegen eine Hochzeit lassen sich werden deutlich. Doch es kommt noch besser: Sie sind nicht nur Geschwister, sondern die Kinder Assads – des Bruders von Saladin – diese enge Verbindung und verwandtschaftlichen Verhältnisse stellen nochmals die unmittelbare Verbindung der christlichen, muslimischen und der jüdischen Religionsfamilien heraus: der Vorhang fällt.

Lessings Ringparabel – das Herzstück des Stückes

Das Herzstück des fünfköpfigen Dramas Nathan der Weise ist zweifelsohne die Ringparabel. Diese Parabel von den drei Ringen stellt den Schlüsseltext der Toleranzidee Nathans dar. Lessing entnahm dieser Parabel den Vorlagen Jan des Enikels Erzählungen von Saladins Tisch. Die Parabel gilt in diesem Stück als geschickte Reaktion auf eine gestellte Falle des Sultans. Dieser fragt Nathan nach der einzig wahren Religion. Nathan erkennt sofort: Ernennt er seine eigene Religion zur einzig wahren, handelt es sich um eine Beleidigung. Schmeichelt er dem Sultan und ernennt die muslimische Religion zur einzig wahren, muss er sich selbst fragen, was er denn für ein Jude sei. Er entschließt sich mit einer Parade, einem Gleichnis zu antworten. Ein Mann besitzt einen Ring. Der Ring besitzt die magische Eigenschaft, seinen Besitzer und Träger vor den Menschen und vor Gott angenehm zu machen.

Die magische Wirkung des Ringes

Doch besteht eine Voraussetzung: Der Besitzer und Träger muss die volle Zuversicht tragen. Diese Reglung wurde über viele Generationen vom Vater an den Sohn weitergegeben. Dieser Mann jedoch hat drei Söhne und möchte keinen seiner Söhne bevorzugen. Er lässt sich von einem bekannten Künstler erstklassige Duplikate des Ringes herstellen und vererbt jedem der Söhne einen Ring. Er lässt seine Söhne in dem Glauben, jeder hätte das Original am Finger. Als der Vater gestorben ist, gehen die Söhne vor Gericht, sie möchten klären lassen welcher der Ringe echt ist. Der Richter selbst sieht sich nicht im Stande, die Echtheit der Ringe zu ermitteln. Er erinnert wiederum an die Fähigkeit des Ringes, denn dieses Schmuckstück mache seinen Träger bei jedem Menschen beliebt. Ist bei keinem der Söhne dieser Effekt festzustellen, muss es sich bei allen drei Ringen um eine Fälschung handeln und der richtige Ring sei verloren gegangen. Der Richter gibt den Söhnen einen Rat mit auf den Weg. Sie sollen alle drei ihre Ringe als Originale ansehen, denn der Vater habe alle drei Söhne gleich lieb gehabt. Er wollte keinen der Söhne begünstigen oder kränken. Andererseits habe er sich in der Pflicht wiedergefunden, die Familientradition weiterzugeben. Er rät den Söhnen dazu, sich zu bemühen, dass der Ring die eigentliche Wirkung herbeiführt und sie werden bei allen Menschen beliebt sind.

Unterschiede zur Boccaccio Geschichte

Im Vergleich zur Boccaccio Geschichte enthält die Parabel von Lessing einige Unterschiede, so enthält der Ring einen Opal, dem eine gewisse Heilkraft zugewiesen wurde. Dieser wird als Symbol für die Gnade Gottes angesehen. Diese Gnade Gottes trifft nur dann ein, wenn der Besitzer an diese glaubt. Die Mitwirkung des Trägers und des Besitzers ist in diesem Zusammenhang entscheidend. Der Vater kann nach der Herstellung der Duplikate die Ringe nicht mehr voneinander unterscheiden und ist nahezu erleichtert, dass die visionäre Hoffnung aufrechterhalten bleibt. Der Vater kann nun seine drei Söhne zufrieden stellen. So malt Lessing im Vergleich zur Geschichte den Streit der Söhne um ein Vielfaches anschaulicher mannigfaltiger aus, um die Problematik nochmals zu verdeutlichen. Auch den Richter gibt es in der Geschichte noch nicht. Die eigentliche Wunderwirkung wird in der Parabel aus der Zuständigkeit des Besitzers abgeleitet.

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Andorra – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Max Frisch

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Kurze Inhaltsangabe zu Andorra von Max Frisch

Max Frischs 1961 erschienenes Drama „Andorra“ handelt von dem jungen Mann Andri, der von seinem leiblichen Vater als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird. Andri ist sein Leben lang der Feindlichkeiten der Andorraner ausgesetzt und beginnt irgendwann, selbst an seine jüdische Identität zu glauben. Als er die Wahrheit erfährt, kann er sie nicht glauben und wird von dem antisemitischen Nachbarvolk ermordet.

Im Vorfeld der einzelnen Bilder versuchen der Wirt, der Tischler, der Geselle, der Soldat, der Pater, der Jemand und der Doktor, ihr Verhalten zu rechtfertigen und leugnen jegliche Mitschuld an Andris Schicksal.

Zusammenfassung der einzelnen Bilder von Andorra

Erstes Bild

Barblin weißelt das Haus ihres Vaters für den kommenden Sanktgeorgstag und wird dabei von dem Soldaten Peider über ihren Verlobten ausgefragt, von dem Barblin nichts preisgeben möchte. Der Pfarrer kommt vorbei, warnt Barblin vor dem Soldaten und bittet sie, auf ihren Vater acht zu geben, der in der letzten Zeit vermehrt in der Wirtschaft trinke. Barblin sorgt sich wegen der Gerüchte, die “Schwarzen da drüben” würden kommen, Andorra überfallen und alle Juden ermorden.

Währenddessen verhandelt der Vater in der Wirtschaft mit dem Tischler den Preis für die Tischlerlehre seines Pflegesohnes Andri. Der Tischler betont, Andri habe aufgrund seiner jüdischen Herkunft das Tischlerhandwerk nicht im Blut und würde sich daher mit der Aufgabe schwer tun. Der Soldat fragt Andri aus, wo sich seine Schwester Barblin aufhalte. Andri teilt ihm daraufhin mit, Barblin sei seine Verlobte und nicht seine Schwester. Der Soldat demütigt Andri wegen seiner jüdischen Herkunft und sagt, als Jude müsse man versuchen, sich beliebt zu machen.

Zweites Bild

Andri und Barblin unterhalten sich vor Barblins Kammer. Andri fragt sich, ob die Andorraner mit ihren Vorwürfen ihm gegenüber im Recht seien und er, weil er Jude ist, als schlechter Mensch zu gelten habe. Er leidet darunter, Barblins Vater, den er lediglich für seinen Pflegevater hält, immer dafür dankbar sein zu müssen, dass er ihn vor den Schwarzen gerettet hat und er schämt sich für seine Feigheit, sich nicht zu trauen, Barblins Vater bzw. seinem Pflegevater von der Verlobung zwischen Barblin und ihm zu berichten. Barblin versichert Andri ihre Liebe und bittet ihn, auf das Gerede der Andorraner nichts zu geben und stattdessen an sie zu denken.

Drittes Bild

Andri möchte dem Tischler seine Lehrlingsprobe, einen Stuhl, zeigen. Der Tischler nimmt einen anderen Stuhl und reißt ohne Mühe alle vier Beine heraus. Andri versucht vergeblich, dem Tischler zu sagen, dass er den falschen Stuhl geprüft hat, kommt jedoch nicht zu Wort. Als der Tischler sich auf dem von Andri getischlerten Stuhl niederlässt und ihn als Werk seines Gesellen ausgibt, kann Andri sich nicht länger zurückhalten: “Sie sitzen auf meinem Stuhl. Das kümmert Sie aber nicht? Ich kann tun, was ich will, ihr dreht es immer gegen mich und der Hohn nimmt kein Ende […]. Sie saugen an ihrer Pfeife herum, und ich sag Ihnen ins Gesicht: Sie lügen. […]. Sie wollen nicht, daß ich tauge.” Der Tischler versetzt Andri in die Bestellungsaufnahme: “Das ist’s, was deinesgleichen im Blut hat, glaub mir, und jedermann soll tun, was er im Blut hat.”

Viertes Bild

Der Arzt untersucht Andri wegen einer Halsentzündung. Nichtwissend, dass Andri Jude ist, kommt er während der Untersuchung auf Juden zu sprechen und bringt sein negatives Bild von ihnen unverblümt zum Ausdruck: “Ich kenne den Jud. Wo man hinkommt, da hockt er schon, der alles besser weiß […]. Sie sind nicht zu ändern. Sie hocken auf allen Lehrstühlen der Welt.” Andri verlässt daraufhin enttäuscht den Raum, kurz darauf kommt der Vater nach Hause. Andri kann sich endlich überwinden, um Barblins Hand anzuhalten. Der Vater ist völlig außer sich und lehnt Andris Bitte ab. Andri denkt, der Vater wolle ihn Barblin nicht heiraten lassen, weil er Jude ist.

Fünftes Bild

Der Lehrer sitzt in der Wirtschaft und trinkt Schnaps. Er deutet an, in eine Lüge verstrickt zu sein, aus der er keinen Ausweg mehr findet: “Einmal werd ich die Wahrheit sagen – das meint man, aber die Lüge ist ein Engel, sie hat die Wahrheit ausgesaugt. Das wächst. Ich werd’s nimmer los.“

Sechstes Bild

Andri schläft vor Barblins Zimmer auf der Türschwelle. Der Soldat schleicht sich an ihm vorbei in Barblins Zimmer und verriegelt von innen die Tür. Als Andri aufwacht, kommt der Vater betrunken aus der Kneipe, setzt sich zu Andri und beichtet ihm, gelogen zu haben und ihm nun die Wahrheit sagen zu wollen. Andri lässt sich jedoch auf kein Gespräch mit ihm ein und weist ihn zurück: “Ich verdanke dir mein Leben. Ich weiß. Wenn du Wert darauf legst, ich kann es jeden Tag einmal sagen: Ich verdanke dir mein Leben: Sogar zweimal am Tag: Ich verdanke dir mein Leben. Einmal am Morgen, einmal am Abend: Ich verdanke dir mein Leben, ich verdanke dir mein Leben.” Der Vater reagiert gekränkt und macht erste Andeutungen, dass Andri nicht sein Pflegesohn ist, den er vor den Schwarzen gerettet hat, sondern sein leiblicher Sohn. Andri verlangt, alleine gelassen zu werden, woraufhin sich der Vater zurückzieht. Als der Soldat mit nacktem Oberkörper und geöffneter Hose die Tür zu Barblins Kammer öffnet, denkt Andri, Barblin habe mit ihm geschlafen – nichtwissend, dass der Soldat Barblin vergewaltigt hat.

Siebtes Bild

Der Pfarrer hat Andri auf Wunsch seiner Pflegemutter in die Sakristei gebeten, um mit ihm zu sprechen. Andri erzählt dem Pater, dass er selbst glaubt, dass man ihn nicht lieben könne. Auch er selbst habe kein gutes Bild von sich. Der Pater versucht, Andri dazu zu bringen, sich selbst zu akzeptieren: „Du bist nicht feig, Andri, wenn du es annimmst, ein Jud zu sein. Im Gegenteil. Du bist nun einmal anders als wir […]. Denk darüber nach Andri, was du selbst gesagt hast: Wie sollen die andern dich annehmen, wenn du dich selbst nicht annimmst?“

Achtes Bild

Eine Dame ist in Andorra angereist und wird für einen Spitzel gehalten, der Andorra auskundschaften soll, um den Angriff der Schwarzen vorzubereiten. Sie setzt sich im Wirtshaus an einen freien Tisch und fragt den Idioten, ob er „einen Lehrer Can“, den Vater von Barblin und Andri, kenne. Der Idiot bejaht, woraufhin die Dame ihm einen Zettel reicht, den er an den Lehrer weiterleiten soll. Andri und die Soldaten bekommen Streit, woraufhin die Soldaten Andri verprügeln, bis die Dame dazwischen geht, mit Andri spricht und von ihm verlangt, er solle sie zu seinem Vater führen.

Neuntes Bild

Der Pater versucht, Andri davon zu überzeugen, dass die Dame seine leibliche Mutter und Can, der Lehrer, sein leiblicher Vater und Barblin somit seine Schwester sei. Andri kann den Worten des Paters keinen Glauben schenken: „ Wie viele Wahrheiten habt ihr? […]. Euch habe ich ausgeglaubt.“ Während des Gesprächs platzt der Lehrer herein und berichtet, Andris Mutter sei durch einen Wurf mit einem Stein getötet worden. Der Wirt beschuldigt Andri der Tat.

Zehntes Bild

Die Invasion der Schwarzen in Andorra hat begonnen. Der Lehrer versucht ein letztes Mal, Andri davon zu überzeugen, dass er sein leiblicher Sohn ist, doch Andri kann ihm nicht glauben. Er hat sein Schicksal, als Jude von den Schwarzen ermordet zu werden, angenommen und schenkt den Worten seines Vaters keine Beachtung.

Elftes Bild

Andri drängt Barblin zum Geschlechtsverkehr und nennt sie eine „Soldatenbraut“. Barblin fleht Andri an, ihr und ihrem Vater Glauben zu schenken und nicht weiter darauf zu pochen, Jude zu sein, da er sonst verloren sei. Andri glaubt auch Barblin kein Wort und wird letztlich verhaftet und zur Judenschau gebracht.

Zwölftes Bild

Andri wird auf der Judenschau aufgrund seines Lachens als vermeintlicher Jude entlarvt und abgeführt. Ebenso wird ihm der Mord an der Dame zur Last gelegt. Der Lehrer versucht verzweifelt, alle davon zu überzeugen, dass Andri sein Sohn sei, hat jedoch keine Chance, woraufhin er sich erhängt. Barblin verliert den Verstand und weißelt von Sinnen das Haus ihres Vaters.

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Die Vermessung der Welt – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Daniel Kehlmann

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Kurze Inhaltsangabe zu Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann erzählt in seinem im Jahre 2005 erschienenen Roman „Die Vermessung der Welt“ mit viel Humor die fiktiven Biographien der beiden Wissenschaftler Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt. Der als philosophischer Abenteuerroman deklarierte Text beschreibt die verschiedene Herangehensweise zweier Genies an denselben Forschungsgegenstand: Die Vermessung der Welt, ein Verständnis über unseren Kosmos und die Funktionsweise des Magnetismus. Humboldt versucht seine Forschungen ausgehend vom großen Ganzen der Natur voranzutreiben, während sich die abstrakte Herangehensweise Gauß‘ an mathematische Formeln und das Zusammensetzen einzelner bruchstückhafter Erkenntnisse stützt. Der Leser begleitet die beiden Wissenschaftler auf ihren unterschiedlichen Wegen bei ihrem Erkenntnisgewinn und dem gegenseitigen Austausch. In chronologischer Reihenfolge werden die beiden unterschiedlichen Lebensläufe der beiden schon zu Lebzeiten berühmten Wissenschaftler erzählt und in einen Zusammenhang gesetzt, der historisch nicht ganz korrekt, dafür aber mit viel Witz und Charme verbunden ist.

Ausführliche Zusammenfassung von Die Vermessung der Welt

Kapitel 1 – Die Reise

Auf Drängen Alexander von Humboldts macht sich der Mathematikprofessor Carl Friedrich Gauß im September 1828 zusammen mit seinem Sohn Eugen von seiner Heimatstadt Göttingen aus auf den Weg nach Berlin, um an einem Kongress für Naturforscher teilzunehmen. Gauß, der Reisen nicht leiden kann und für den sie dementsprechend unangenehm wird, lässt seinen Sohn Eugen seinen Unmut deutlich spüren. Da Gauß nicht in Besitz eines gültigen Passes ist, verweigert ihm ein Gendarm die Einreise nach Preußen. Da der Gendarm jedoch kurzzeitig von einem fremden herumpöbelnden Mann abgelenkt ist, können Gauß und sein Sohn Eugen ihre Reise fortsetzen. In Berlin angekommen treffen sich Humboldt und Gauß. Daguerre, der an der Weiterentwicklung der Fotografie arbeitet, wünscht ein Foto von Gauß und Humboldt zu machen, was ein Polizist jedoch verhindert. Gauß fühlt sich unwohl und möchte nach Hause.

Kapitel 2 – Das Meer

Im zweiten Kapitel erfährt der Leser, wie Alexander von Humboldt und sein älterer Bruder Wilhelm aufgewachsen sind. Wilhelm wird künstlerisch erzogen, während Alexander viel naturwissenschaftlichen Unterricht erhält. Wilhelm, der als Lieblingskind beschrieben wird, lacht seinen jüngeren Bruder aus, als dieser beschließt, während einer Reise entlang des Flusses Orinoko eben diesen zu erforschen. Während seines Studiums in Freiberg und Frankfurt an der Oder stirbt die Mutter und Alexander fasst den Entschluss, in die Neue Welt zu reisen. Während eines Aufenthaltes in Paris trifft er Bonpland, einen Naturwissenschaftler, der ihn fortan auf seiner Reise begleitet. Im Laufe einer Schiffsreise, die von Spanien ausgeht, erkrankt die gesamte Besatzung an einem gefährlichen Fieber. Der einzig von der Krankheit verschonte ist Alexander von Humboldt, der sich der genauen Untersuchung von Quallen annimmt und zahlreiche Messungen von Wassertiefe und Luftdruck vornimmt. Humboldt ist, wie er an seinen Bruder schreibt, überzeugt davon, die Welt werde noch von ihm und seinen Forschungen erfahren.

Kapitel 3 – Der Lehrer

Carl Friedrich Gauß zeigt schon sehr früh enorme mathematische Begabungen und zieht damit den Unmut seines Lehrer Büttner auf sich, der dem jungen Gauß seine schnelle Auffassungsgabe nicht abnimmt. Fortan unterrichtet Büttners Assistent den jungen Gauß drei Mal in der Woche in Mathematik. Schließlich wird Gauß im Gymnasium aufgenommen, von dem er sich enttäuscht zeigt. Beim Eintreffen einer der ersten Ballonfahrer in Braunschweig bittet der junge Gauß darum, mitfahren zu dürfen und ist begeistert davon, den Sternenhimmel beobachten zu können. Im jungen Erwachsenenalter erhält er ein Stipendium vom Herzog von Braunschweig und beginnt ein Studium an der Universität.

Kapitel 4 – Die Höhle

Während ihrer gemeinsamen Expedition erreichen Bonpland und Humboldt Neuandalusien (Venezuela) und lassen sich von Indianern zu einer Höhle führen. Irgendwann befinden die beiden sich alleine in der von den Indianern als Totenreich bezeichneten Höhle. Humboldt bekommt eine Halluzination von seiner verstorbenen Mutter, woraufhin die beiden die Höhle wieder verlassen. Humboldt setzt sich in den Kopf, den genauen Standort der Sonne zu messen und möchte den Kanal zwischen dem Fluss Orinoko und dem Amazonas finden. Bonpland wird bei einem Angriff der Eingeborenen verletzt und Humboldt schreibt erneut einen Brief an seinen Bruder – und einen an Immanuel Kant, den auch Gauß sehr verehrt.

Kapitel 5 – Die Zahlen

Nach Abschluss seines Studiums mit summa cum laude und der Veröffentlichung seines Werks über die Grundlagen der Arithmetik arbeitet Gauß als Landvermesser, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Sein Genie zeigte sich, als er bereits mit 19 Jahren schaffte, ein 17-Eck nur mit einem Zirkel und einem Lineal zu konstruieren – eines der ältesten bisher ungelösten mathematischen Probleme. Gauß verliebt sich in ein Mädchen namens Johanna und hält um ihre Hand an. Johanna lehnt den Antrag ab. Gauß beschließt, Johanna einen zweiten Antrag zu machen und beschließt, sich umzubringen, sollte sie ein weiteres Mal ablehnen. Humboldt hatte Curare, ein Gift, aus Südamerika geschickt, mit dessen Hilfe Gauß plant, seinem Leben ein Ende zu setzen. Da Johanna den zweiten Antrag jedoch annimmt, kommt es nicht zur Ausführung dieses folgenschweren Schritts.

Kapitel 6 – Der Fluss

Während ihrer lebensgefährlichen Reise durch den Urwald lernen Humboldt und Bonpland von einem Curare-Meister, wie man das Gift herstellt und welche Wirkungen es erzielt. Als sie das Ende des Kanals erreichen, beschließt Humboldt, alle während der Expedition aufgezeichneten Daten, Präparate usw. schnellstmöglich nach Europa zu übersenden, damit nichts verloren geht. Durch einen einsetzenden Dauerregen wird eine Weiterreise für Bonpland und Humboldt zunächst unmöglich und sie müssen zu allem Überfluss dabei zusehen, wie ihr Boot von dem Sturm mitgerissen und fortgeschwemmt wird.

Kapitel 7 – Die Sterne

Zur selben Zeit als Napoleons Truppen ins Land einfallen, heiratet Gauß Johanna und wird mit ihr in Göttingen sesshaft. Er plant, Direktor eines Observatoriums zu werden, das dann jedoch nicht gebaut wird. Stattdessen unterrichtet Gauß nun Studenten. Mit etwa dreißig Jahren fühlt Gauß sich krank und sieht seinen nahen Tod vor Augen. Seine Frau Johanna bringt drei Kinder zur Welt und stirbt bei der Geburt des dritten Kindes. Gauß hängt dem rationalen Gedanken nach, erneut zu heiraten, um seine drei Kinder versorgt zu wissen.

Kapitel 8 – Der Berg

Bonpland und Humboldt setzen ihre Reise fort und beschließen, den Chimborazo, damals der höchste Berg der Welt, zu besteigen. Aufgrund des in den Höhen herrschenden Sauerstoffmangels müssen sie jedoch vorzeitig abbrechen, um den sie ereilenden Wahnvorstellungen ein Ende zu bereiten. Trotz des Abbruchs ihres Vorhabens schreibt Humboldt ein Dutzend Briefe nach Europa, in denen er behauptet, von allen Menschen bisher am höchsten gelangt zu sein.

Kapitel 9 – Der Garten

Gauß heiratet trotz seiner Abneigung gegen sie Minna, eine Freundin seiner toten Frau. Um ihr möglichst aus dem Weg gehen zu können, arbeitet er wieder als Landvermesser und kommt nur selten nach Hause. Sein Sohn Eugen unterstützt ihn bei seiner Arbeit; Gauß ist von der Hilfe seines Sohnes, dessen Intellekt er für unterdurchschnittlich hält, jedoch nur sehr wenig begeistert. Als ein Graf, auf dessen Land Gauß und sein Sohn Messungen machen, Gauß erkennt und über ihn Bescheid weiß, ist Gauß von seiner eigenen Berühmtheit, die ihm nicht bewusst war, angetan.

Kapitel 10 – Die Hauptstadt

Unterdessen sind Bonpland und Humboldt, die mittlerweile von internationalen Zeitungsreportern begleitet werden, in Acapulco angelangt, wo sie beim Vizekönig eingeladen sind. Während der voller Tatendrang steckende Humboldt plant, einen Atlas von Neuspanien zu erstellen, ist der alternde Bonpland von den anstrengenden Reisen sichtlich gezeichnet. Nach einer ausgedehnten Reise durch das Land und der Erforschung seines Erkenntnisinteresses beschließt Humboldt, sich in Paris niederzulassen. Während seiner Reise entdeckt er in einer prähistorischen Stadt einen Kalender und glaubt, bei seinen Untersuchungen des Vulkans Jorullu den Neptunismus widerlegt zu haben. Humboldt und Bonpland werden in Philapelphia von dem amtierenden Präsidenten Jefferson empfangen und berichten ihm ausführlich von ihren Forschungsergebnissen.

Kapitel 11 – Der Sohn

Humboldt und Gauß treffen sich in Berlin und unterhalten sich ausführlich über ihre Forschung. Humboldt ist mittlerweile Kammerherr des preußischen Königs. Während des Gesprächs greift Gauß seinen Sohn Eugen mehrmals persönlich an, woraufhin dieser die Zusammenkunft enttäuscht verlässt. Wir erfahren, dass Bonpland nach der strapaziösen Reise nach Südamerika zurückgekehrt sei und seitdem dort unter Hausarrest stehe.

Kapitel 12 – Der Vater

Nachdem Eugen Humboldt und Gauß verlassen hat, irrt er ziellos durch Berlin. Auf einer politischen Veranstaltung, zu der ihn Studenten mitnehmen, denen er zufällig auf der Straße begegnet, erkennt Eugen den Mann wieder, der seinen Vater und ihn am vergangenen Tag vor einer Festnahme bewahrt hat. Eugen und alle anderen Teilnehmer der von den Jungen Patrioten organisierten Veranstaltung werden von der Gendarmerie verhaftet, da die Vereinigung der Jungen Patrioten polizeilich verboten ist.

Kapitel 13 – Der Äther

Humboldt hält in Berlin einen Vortrag über seine Forschungserkenntnisse. Nach dem Vortrag stellt Humboldt Gauß einige berühmte Persönlichkeiten vor. Gauß, dem der Menschenauflauf sichtlich zu viel ist, stiehlt sich davon und gelangt nach einer ziellosen Umherirren durch Berlin schließlich Humboldts Haus. Zwischen den beiden entfacht ein Streit über Wert und Inhalt der Wissenschaft. Die Nachricht von der Verhaftung Eugens unterbricht den Disput der beiden Wissenschaftler.

Kapitel 14 – Die Geister

Die beiden Wissenschaftler versuchen vergeblich, sich beim Gendarmeriekommandanten Vogt für die Freilassung Eugens einzusetzen, wobei es zu einem Streit kommt und Gauß Vogt vorwirft, bestechlich zu sein. Ohne etwas erreicht zu haben, müssen Humboldt und Gauß weiterziehen und unterhalten sich über mögliche Zukunftsperspektiven.

Kapitel 15 – Die Steppe

Ein russischer Zar finanziert Humboldt eine Forschungsreise in Russland. Humboldt muss sich jedoch an eine festgelegte Reiseroute halten und steht während der gesamten Reise unter Aufsicht, weswegen er nicht die nötige Zeit findet, um seine Forschungen zum Magnetismus gewinnbringend treiben zu können. Gauß führt unterdessen selbst Versuche zum Magnetismus durch und steht mit Humboldt in regem Briefkontakt. Als das Schiff, mit dem Humboldt und seine Begleiter unterwegs sind, in Nebel gerät, erhält Humboldt die Möglichkeit, seine navigatorischen Fähigkeiten auszuleben.

Kapitel 16 – Der Baum

Humboldt verschafft Eugen, der sich immer noch in Polizeigewahrsam befindet, die Möglichkeit, nach Übersee auszureisen. Eugen ist allem Neuen, das ihm auf der Reise begegnet, verschlossen; für nichts scheint man sein Interesse wecken zu können. Enttäuscht von seinem Vater wünscht er sich nichts sehnlicher als endlich nach Hause zurückkehren zu können. Eugen lernt auf der Überfahrt einen irischen Landsmann kennen, mit dem er sich gut versteht. Eugen und der Ire unterhalten sich über mögliche gemeinsame Zukunftsperspektiven, zum Beispiel die Gründung einer eigenen Firma.

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Faust 1 – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Goethe

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Kurze Zusammenfassung von Faust 1

Der Universalgelehrte Heinrich Faust ist von der Wissenschaft enttäuscht, da sie ihm keine tieferen Erkenntnisse über die essentiellen Fragen des Lebens bietet. Er leidet darunter, dass die Wissenschaft nicht auf herkömmliche Weise erfahrbar ist und formuliert seinen Wunsch, in die Natur hinauszugehen und dort nach Erkenntnis zu suchen. Als ihm Mephisto erscheint, lässt er sich auf einen Pakt mit ihm ein: Faust verspricht Mephisto seine Seele, wenn es diesem gelingen sollte, ihn aus seiner existenziellen Krise zu befreien und auf einen neuen Lebensweg zu führen. Mephisto verwandelt Faust mithilfe eines Zaubertrankes in einen jungen Mann und hilft ihm, die Liebe eines jungen Mädchens, Gretchen, zu gewinnen. Faust schwängert Gretchen, die ihr neugeborenes Kind aus Verzweiflung ertränkt und deswegen zum Tode verurteilt wird. Dem Wahnsinn verfallen wartet sie im Kerker auf ihre Hinrichtung. Faust dringt mit Mephistos Hilfe bis in den Kerker vor, um Gretchen zu befreien. Obwohl Gretchen Faust liebt und in ihren Gefühlen hin- und hergerissen ist, schafft Faust es nicht, sie zur Flucht zu überreden und muss sie letztlich ihrem Schicksal überlassen. Gretchen nimmt ihre Schuld an und übergibt sich in die Hand Gottes, während Faust mit Mephisto flieht.

Ausführliche Inhaltsangabe zu Faust 1 von Goethe

Zueignung
In der aus vier Strophen bestehenden Widmung an den Leser setzt Goethe sich mit der Frage auseinander, den Fauststoff wieder aufzunehmen, erinnert sich mit ambivalenten Gefühlen an seine Jugendzeit und sehnt sich danach, seinen neu erwachten Tatendrang sogleich im Schaffensprozess umzusetzen.

Vorspiel auf dem Theater
Ein Schauspieler, ein Dichter und ein Theaterdirektor diskutieren, was ein gelungenes Theaterstück ausmacht. Sie einigen sich, ihre kontroversen Meinungen in einem Stück, dem Faust, zu vereinen.

Prolog im Himmel
Mephisto wettet mit dem Herrn, Faust vom rechten Weg abbringen zu können. Der Herr hat keinen Einwand gegen Mephistos Bestreben, rechnet aber mit dessen Niederlage: „Und steh beschämt, wenn du erkennen musst: / Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange / Ist sich des rechten Weges wohl bewusst“ (V. 327ff.).

Der Tragödie erster Teil
Nacht I
Der vom Nutzen der Wissenschaft für den Erkenntnisgewinn abgekommene Gelehrte Heinrich Faust wendet sich zunächst mithilfe eines „geheimnisvolle[n] Buch[es]“ (V. 419) von Nostradamus der Magie zu und beschwört daraufhin den Erdgeist, um zu „erkenne[n] was die Welt / Im Innersten zusammenhält“ (V. 382f.). Statt der gewünschten Erkenntnis über die Natur wird er vom Erdgeist für seine Überheblichkeit verspottet und ist, als dieser sich ihm entzieht, erneut in seiner existenziellen Krise gefangen. Durch einen Besuch seines Famulus Wagner wird Faust zunächst unterbrochen, beginnt jedoch nach dem Gespräch, die Begegnung mit dem Erdgeist zu reflektieren. In tiefer Verzweiflung über die eigene Unzulänglichkeit will er sich mit Gift das Leben nehmen, wird jedoch durch das Glockenläuten zum Ostersonntag und damit verbundenen Kindheitserinnerungen an diesem finalen Schritt gehindert.

Vor dem Tor
Während des Osterspaziergangs am folgenden Morgen ist Faust gänzlich in seiner eigenen Wahrnehmung gefangen und offenbart seinem Famulus Wagner seine innere Zerrissenheit: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, / Die eine will sich von der anderen trennen; / Die eine hält, in derber Liebeslust, / Sich an die Welt mit klammernden Organen; / Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust / Zu den Gefilden hoher Ahnen“ (V.1112-1117). Bevor Faust und Wagner in das Stadttor gehen, erblickt Faust einen schwarzen Pudel, dessen Verhalten ihm seltsam erscheint.

Studierzimmer I
Faust befindet sich zusammen mit dem schwarzen Pudel in seinem Studierzimmer und übersetzt das Johannesevangelium. Als der Pudel beginnt unruhig zu werden, erkennt Faust, dass sich ein anderes Geschöpf hinter ihm verbergen muss und versucht, ihn durch Zaubersprüche zu entlarven. Letztlich gibt sich der Pudel als Mephisto zu erkennen und antwortet auf Fausts Frage, wer er sei, mit einer Selbstcharakterisierung: „Ein Teil von jener Kraft, / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft […]. Ich bin der Geist, der stets verneint!“ (V. 1335-1338). Mephisto lässt nach einem kurzen Gespräch mit Faust die Geister singen, woraufhin Faust einschläft. Als er erwacht, ist Mephisto verschwunden und Faust hält das Geschehene für einen Traum.

Studierzimmer II
Mephisto kommt Faust in dessen Studierzimmer besuchen. Faust erklärt Mephisto, er leide unter der „[…] Pein / Des engen Erdenlebens“ (V. 1544f.), woraufhin Mephisto ihm das Angebot macht, mit ihm vereint durchs Leben zu gehen. Faust willigt in diesen sogenannten Teufelspakt ein und verspricht, dem Teufel seine Seele zu überantworten, wenn es Mephisto gelingt, Faust im Diesseits sein Lebensglück wiederzubringen. Als Faust zur Vorbereitung der Reise mit Mephisto das Studierzimmer verlässt, bekennt Mephisto in einem Monolog, Faust nichts als Illusionen bieten zu können und den Versuch zu unternehmen, ihn ins Nichts zu führen.

Auerbachs Keller in Leipzig
Mephisto bringt Faust in die Gesellschaft vierer betrunkener Studenten, um ihm zu zeigen, „[…] wie leicht sich’s leben lässt“ (V. 2160). Faust kann mit dem von Mephisto und den betrunkenen Gästen in Auerbachs Keller vorgelebten Freiheitsbegriff jedoch nichts anfangen und teilt Mephisto seinen Wunsch weiterzureisen mit. Ohne seinem Ziel, Faust das Leben in lustiger Gesellschaft schmackhaft zu machen, näher gekommen zu sein, verlässt Mephisto mit Faust die Lokalität.

Hexenküche
In der Hexenküche wird Faust ein verjüngender Zaubertrank verabreicht, der in ihm die Sinnlichkeit entfacht, nach der er die ganze Zeit gesucht hat. Er möchte vor der Weiterreise noch einmal das Frauenbild im Zauberspiegel erblicken, das ihm vor seiner Verjüngung erschienen ist. Mephisto führt ihn jedoch mithilfe eines Versprechens vorzeitig hinaus: „Du sollst das Muster aller Frauen / Nun bald leibhaftig vor dir sehn“ (V. 2601f.).

Straße I
Auf der Straße kommt es zur ersten Begegnung zwischen Faust und Gretchen. Da Faust von Gretchen zurückgewiesen wird, verlangt er von Mephisto, ihn mit Gretchen zusammenzubringen. Dieser entgegnet, über das unschuldige Mädchen keine Gewalt zu haben.

Abend
Gretchen sitzt in ihrem Zimmer, denkt über die Begegnung mit Faust nach und zeigt sich beeindruckt von dessen edlem Auftreten und seiner Erscheinung. Als sie den Raum verlässt, schleichen Mephisto und Faust sich herein, um ein Kästchen mit Schmuck für Gretchen im Schrank zu verstecken. Gretchen findet den Schmuck und probiert ihn an.

Spaziergang
Mephisto berichtet Faust, Gretchen habe den Schmuck ihrer Mutter gezeigt, woraufhin diese ihn der Kirche gespendet habe. Faust verlangt von Mephisto, ein neues und noch wertvolleres Geschenk zu besorgen.

Der Nachbarin Haus
Gretchen zeigt ihrer Nachbarin Marthe, deren Mann verschwunden ist, aufgeregt den neuen Schmuck. Diese bietet ihr an, den Schmuck für sie aufzubewahren. Mephisto, der um Marthes Situation weiß, überbringt ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes und vereinbart unter dem Vorwand für den Totenschein einen zweiten Zeugen zu brauchen, ein Treffen mit Marthe und Gretchen, zu dem er Faust mitzubringen gedenkt.

Straße II
Faust und Mephisto sprechen sich für das Treffen mit Marthe und Gretchen ab. Mephisto verlangt von Faust, den Tod von Marthes Mann zu bezeugen, im Gegenzug bietet er ihm seine Hilfe an, Gretchen näher zu kommen.

Garten
Faust und Gretchen spazieren in Marthes Garten umher und nähern sich einander an. Gretchen gibt zu, schon bei der ersten Begegnung mit Faust von ihm angetan gewesen zu sein, sich seiner aber nicht würdig zu fühlen. Faust versucht Gretchen ihr Minderwertigkeitsgefühl durch allerhand Schmeicheleien zu nehmen und gesteht ihr seine Liebe.

Ein Gartenhäuschen
Faust und Gretchen küssen sich im Gartenhäuschen und versichern sich erneut gegenseitig ihre Liebe. Mephisto unterbricht die beiden und zwingt Faust zum Aufbruch.

Wald und Höhle
Faust spricht dem Erdgeist für die Erfüllung aller seiner Wünsche seinen Dank aus. Er gibt jedoch zu erkennen, dass ihm die zunehmende Abhängigkeit von Mephisto zu schaffen macht. Mephisto stört Faust in seinen Gedanken und berichtet ihm, dass Gretchen vor Sehnsucht nach ihm vergehe. Faust, der merkt, dass er einen schlechten Einfluss auf Gretchen hat, macht seiner Wut auf Mephisto, der seine Leidenschaft erneut entfacht, Luft.

Gretchens Stube
Gretchen gibt sich am Spinnrad sitzend ganz ihren liebenden Gedanken an Faust hin und beklagt zugleich ihren seelischen Zustand: „Meine Ruh ist hin, / Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer / Und nimmermehr“ (V. 3374-3377).

Marthens Garten
Die Gretchenfrage „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ (V. 3415) veranlasst Faust zu einer ausweichenden Antwort, die Gretchen zwar akzeptiert, sie aber keinesfalls zufriedenstellt: „Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! / Ich habe keinen Namen / Dafür! Gefühl ist alles“ (V. 3454-3456). Bevor Faust Gretchen ein Schlafmittel gibt, das sie ihrer Mutter verabreichen soll, damit sie sich ungestört treffen können, erzählt Gretchen Faust von ihrer Abneigung gegenüber Mephisto: „Der Mensch, den du da bei dir hast, / Ist mir in tiefer innrer Seele verhasst“ (V. 3472f.).

Am Brunnen
Gretchen erfährt am Brunnen von Lieschen, dass ein anderes Mädchen ein uneheliches Kind erwartet. Lieschen macht aus ihrer Schadenfreude keinen Hehl, während Gretchen Mitleid empfindet und damit zu kämpfen hat, seit sie Faust kennt ebenfalls eine Sünderin zu sein.

Zwinger
Gretchen schildert der Mater Dolorosa vor einem Andachtsbild ihre Situation und bittet um Beistand und Hilfe: „Hilf! rette mich von Schmach und Tod! / Ach neige, / Du Schmerzensreiche, / Dein Antlitz gnädig meiner Not!“ (V. 3616-3619).

Nacht II
Faust ersticht Gretchens Bruder Valentin, der von deren Beziehung zueinander erfahren hat, in einem Kampf, woraufhin Faust und Mephisto fliehen. Gretchen eilt zu ihrem sterbenden Bruder, der sie öffentlich eine Hure nennt und ihr vorwirft, Schande über die Familie gebracht zu haben.

Dom
Ein böser Geist führt Gretchen während eines Gottesdienstes ihre Schuld am Tod des Bruders und der Mutter, die nach der Einnahme des Schlafmittels nicht mehr erwacht ist, vor Augen und deutet eine Schwangerschaft Gretchens an, woraufhin diese in Ohnmacht fällt.

Walpurgisnacht
Faust und Mephisto nehmen an der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg teil. Als Fausts Tanzpartnerin eine rote Maus aus dem Mund springt und er eine Vision von Gretchen hat, bringt Mephisto ihn zur Ablenkung auf einen Hügel, um ein Theaterstück anzusehen.

Walpurgisnachtstraum
Faust und Mephisto wohnen der Aufführung von „Oberons und Titanias goldne Hochzeit“ bei.

Trüber Tag. Feld
Dies ist die einzige Szene im ganzen Werk, die Goethe in ungebundener Rede verfasst hat. Gretchen hat in ihrer Verzweiflung über ihre Situation ihr neugeborenes Kind ertränkt und wartet nun im Kerker auf ihre Hinrichtung. Faust verliert sich in einer Hassrede gegen Mephisto, der ihm diesen Umstand verheimlicht hat. Mephisto weist Faust deutlich auf seine Mitschuld an Gretchens Situation hin und betont, es sei Fausts freie Entscheidung gewesen, den Pakt mit ihm einzugehen. Faust beschließt, Gretchen mit Mephistos Hilfe zu retten.

Nacht, offen Feld
Faust und Mephisto reiten auf schwarzen Pferden zu Gretchen, um sie zu befreien, wobei sie am Rabenstein, dem Hinrichtungsplatz, vorbeikommen.

Kerker
Faust kann das vollkommen vom Wahn und Schuldgefühlen eingenommene Gretchen nicht davon überzeugen, mit ihm zu fliehen. Sie ist zwischen ihrer Liebe zu Faust und der Angst vor weiteren Sünden hin- und hergerissen und empfiehlt sich letztlich Gott: „Gericht Gottes! Dir hab ich mich übergeben“ (V. 4605). Eine Stimme von oben verkündet, dass Gretchen gerettet sei.

Zusammenfassung von Faust als Video

Ein weiteres gutes Video (auch wenn die Kommentare zwischendurch echt nerven!)

Weitere Lernhilfen zu Faust:

Analyse von Faust

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Agnes – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Peter Stamm

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Kurze Inhaltsangabe zu Agnes von Peter Stamm

Peter Stamm erzählt in diesem Roman von der Liebesgeschichte zwischen Agnes und einem 40-jährigen Sachbuchautor aus der Schweiz. Agnes ist 25 Jahre und agiert als Doktorandin der Physik. Für die Leser vielleicht nicht ganz so einfach – erscheint der Erzählstil von Peter Stamm. Er erzählt eine Geschichte in der Geschichte. Die Romanheldin Agnes nimmt die Herausforderung an und wechselt immer wieder zwischen Fiktion und Realität. Doch erzeugt gerade der Wechsel der Erzählstile eine interessante Spannung, die diesen Roman zu einem der erfolgreichsten Stücke von Peter Stamm macht. Der Autor wurde 1963 in der Schweiz geboren und studierte nach einer Lehre als Kaufmann Psychologie und Anglistik. Dieser Roman zählt zu den Stücken der Gegenwart und wurde 1998 herausgebracht. Er spielt an zwei unterschiedlichen Orten, in der Wirklichkeit und in der Gegenwart in Chicago sowie in einen benachbarten Nationalpark. Der gesamte Roman wird in der Ich-Perspektive erzählt, dies lässt den Leser unmittelbar in die Handlung eintauchen.

Ausführliche Zusammenfassung von Agnes

Der Ich-Erzähler in seiner Wohnung und ein unverfängliches Video

Wir steigen in eine alltägliche Situation ein und starten dennoch mit einem Schock-Moment. So sitzt der Ich-Erzähler allein in seiner Wohnung in Chicago und starrt auf ein Video. Es handelt sich dabei um einen Film seiner Freundin Agnes. In diesem Film befinden sich beide im Nationalpark und verbringen dort ihre gemeinsame Zeit. Doch dann erfolgt die plötzliche Umkehr, denn Agnes ist tot. Der Ich-Erzähler nimmt seine Leser mit auf eine Reise durch die letzten neun Monate bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

Ich-Erzähler & Agnes lernen sich kennen

Der Anfangspunkt ist das Kennenlernen der beiden in einer Bibliothek. Der Erzähler war mit den Recherchen für seine aktuelle Arbeit beschäftigt, als beide eher zufällig aufeinandertreffen. Agnes schreibt gerade an ihrer Dissertation. Das Thema: die Symmetrien von Kristallgittern. Agnes stellt sich als einer verschlossene und distanzierte, junge Frau dar, die nur wenige soziale Kontakte pflegt. Es folgen einige Wochen, in denen sich beide besser kennenlernen. Darauf folgt ein Restaurantbesuch. Vor dem Restaurant ereignet sich eine schockierende Begebenheit, denn hier liegt eine tote Frau. Agnes greift dieses Thema direkt im Dialog auf und spricht über das Sterben. Nach dem gemeinsamen Essen gehen beide in die Wohnung des Erzählers. Es kommt zur ersten sexuellen Annäherung zwischen dem frisch verliebten Paar.

Entwurf und Planung des gemeinsamen Romans

Am nächsten Tag berichtet der Ich-Erzähler von seinem Traum, eigentlich Kurzgeschichten schreiben zu wollen und sich an Romanen zu versuchen. Agnes ermuntert ihn bei diesem Vorhaben und findet sogar den Anfang seines ersten künstlich erdachten Romans gelungen. Doch einen Versuch von Agnes, eigene Geschichten zu schreiben, weist der Ich-Erzähler schroff zurück und zerstört alle Papiere. Im Gegenzug schlägt Agnes vor, dass er eine Geschichte über Ihr Leben schreibt: ein Porträt. Das erste Kapitel lassen Sie der Begegnung in der Bibliothek zukommen. Satz für Satz verließt der Erzähler seine erste Niederschrift. Agnes kommentiert immer wieder seine Ausführungen. In diesem Zusammenhang erkennen beide, dass die Ereignisse ihrer gemeinsamen Vergangenheit voneinander abweichen.

Schicksalhafte Wendung: Ankunft in der Gegenwart

Wir kommen nun am Ende des Monats August an. Der Ich-Erzähler kommt ebenfalls in der Gegenwart seines Romans an. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als den Roman weiter zu schreiben und in die Zukunft überzugehen. Beide erkennen seine Niederschrift ähnlich eines Drehbuchs und halten sich penibel an den Handlungsauftrag. So stimmen ein Kleid Agnes und das Vorhaben, im September in die Wohnung des Erzählers zu ziehen mit der Realität überein. Im gleichen Zug verändert sich die Beziehung der beiden zueinander und der Erzähler realisiert, dass er nahezu abhängig von Agnes ist. Auch wenn sie arbeitet und in sich gekehrt erscheint, fühlt er sich nur in ihrer Nähe geborgen.

Die gemeinsame Campingtour in den Nationalpark

Im Oktober kommt es nun zu der besagten Tour durch den Nationalpark. Sie sitzen eines Abends an einem See im Nationalpark, plötzlich wird Agnes ohnmächtig. Die Gespräche der nächsten Minuten kommen immer wieder auf die Einsamkeit zu sprechen oder das Verschwinden einer Person. Als beide wieder zurück in Chicago ankommen, realisiert der Erzähler, dass sich Fiktion und Realität immer weiter vermischten. Er denkt sich eigentlich, er könne die Gefühle über sein Schreiben erraten und voraussagen. So ist er mehr als bestürzt, als Agnes seinen Antrag ablehnt.

Die unverfängliche Affäre mit Louise

In der nächsten Situation geht der Erzähler allein auf eine Halloween Party. Hier trifft er auf Louise, die sich ebenfalls für Luxuseisenbahnen interessiert und speziellen Zugang zu Dokumenten hat, die ihm in seiner Arbeit weiterhelfen. Sie übergibt ihre Visitenkarte und verabschiedet sich. Agnes erzählt ihrem Partner und Geliebten in der nächsten Situation, dass sie von ihm schwanger ist. Doch sein Roman sagt etwas ganz anderes voraus und hat eine Schwangerschaft nicht vorgesehen. Auch der Ich-Erzähler möchte kein Kind und empfiehlt die Abtreibung. Agnes reagiert mit Ablehnung und zieht es vor, die Wohnung zu verlassen. Sie ist tief getroffen und reagiert auf keinen seiner Kontaktversuche. Der Erzähler selbst hat seinen Fehler eingesehen und beginnt nun den Roman im Hinblick auf ihre Schwangerschaft umzuschreiben.

Bevorstehende Geburt und Ablehnung

Dennoch kommt es zu einer unverbindlichen Affäre mit Louise. Dabei stellt er sich in Gedanken immer wieder vor, wie es denn wäre, ein Vater zu sein. Der Erzähler verfasst im Anschluss daran einen Brief, in diesem schildert er seine Vorstellungen über gemeinsame Ziele und gibt ihrem Kind den Namen Margaret. Im nächsten Augenblick erreicht ihn die Nachricht einer schweren Erkrankung von Agnes. Er kann sich jedoch nicht überwinden, sie zu besuchen und zögert immer wieder. Es ist vielmehr die Angst, fortan seine Freiheit und sein eigenes, persönliches Glück zu verlieren.

Fehlgeburt und Rückkehr Agnes

Agnes hat eine Fehlgeburt erlebt und fühlt sich stark geschwächt. Im Anschluss zieht sie wieder beim Erzähler ein. Sie beschließen gemeinsam, den Roman und ihre gemeinsame Zukunft wie auch ihr verstorbenes Kind weiterzuentwickeln. Sie gehen sogar soweit und kaufen für Margaret Spielzeug und Kleidung. Doch muss Agnes realisieren, dass es sich hierbei nur um Fiktion handelt. Sie schmeißt daraufhin die gekauften Kindersachen weg und möchte die Geschichte realitätsnah weiterentwickeln.

In den folgenden Zeilen kommt es nun immer weiter zur Distanzierung Agnes. Erst an Heilig Abend realisieren beide, wie wenig sie voneinander wissen. Der Erzähler geht laufen, dabei träumt er gedanklich seinen Roman weiter. Er stellt sich Agnes in einer kalten Silvesternacht vor, doch sie spürt die eigentliche Kälte nicht. Er schreibt akribisch dieses Ende auf Papier. Alternativ dazu verfasst er jedoch ein glückliches Ende für die beiden. Dieses kommt bei Agnes nicht an, sie nimmt ihm seine Gedanken und Schilderungen nicht ab.

Der einsame und kalte Silvesterabend nimmt ein fatales Ende

Es ist nun so weit, der Silvesterabend ist angebrochen. Auch der Erzähler begibt sich allein auf eine Party, auf der er wieder seine ehemalige Geliebte Louise wiedertrifft. Agnes ist leicht erkältet und bleibt allein in der Wohnung zurück. Louise möchte eine gemeinsame Beziehung mit dem Erzähler, dieser lehnt ab und erzählt von Agnes. Als er jedoch nach Hause zurückkommt, sucht er seine Freundin vergebens.

Alles, was er vorfindet, ist ein leerer PC Platz und ein offenes Dokument seiner ersten Version des kalten Endes. Er beginnt erst gar nicht mit der Suche und setzt sich stattdessen entgeistert vor den Fernseher und schaut sich das Video ihres gemeinsamen Ausflugs in den Nationalpark an. Mit dem abrupten Ende des Videos ist auch das Ende des Romans gekommen. Der Leser befindet sich wieder in der Anfangssituation.

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Das Tagebuch der Anne Frank – Inhaltsangabe | Zusammenfassung

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Kurze Inhaltsangabe zu Das Tagebuch der Anne Frank

Verfolgen wir das Tagebuch der Anne Frank bis in seine Anfänge zurück, gelangen wir in die Niederlande hin zum eigentlichen Originaltitel: das Hinterhaus. Zweifelsohne handelt es sich bei diesem Werk um ein Stück der Weltliteratur, das zu Recht auf allen Leselisten der Schulen und Universitäten ganz oben rangiert. Es handelt sich um eine authentische Schilderung der Autorin Anne Frank, die vom 12. Juni 1942 bis hin zum 1. August 1944 in einem dunklen Hinterhaus in der Prisengracht 263 in Amsterdam ein Tagebuch führt. Würden wir heute dieses Haus besuchen, treffen wir auf das Anne Frank Haus zum Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und an das schreckliche Schicksal der damals jungen Autoren. Nach ihrer Verhaftung bewahrte die Helferin der Familie Frank Miep Gies dieses Tagebuch als eines der wertvollsten Zeitzeugen dieser schrecklichen Ereignisse auf, um es nach dem Krieg Annes Vater zu geben, der als Einziger der Familie überlebte. Heute gilt das Tagebuch der Anne Frank als eines der meistverkauften Taschenbücher und am häufigsten aufgeführten Bühnenstücke. Im Jahr 2009 nahm die UNESCO dieses Buch in das Weltdokumentenerbe auf.

Ausführliche Zusammenfassung zu Das Tagebuch der Anne Frank

Anne bekommt ihr Tagebuch

Es war der 12. Juni 1942 als Anne zu ihrem 13. Geburtstag von ihrem Vater ein kleines Notizbuch erhielt. Wenige Tage zuvor entdeckte sie es in einem Schaufenster und zeigte es ihrem Vater. Es war in einem hübschen rot-weißen Stoff gebunden und zeigte auf der Front ein kleines Schloss. Auch wenn es ein typisches Poesiealbum aussah, entschloss sich Anne, dieses kleine Büchlein fortan als Tagebuch zu führen. In den ersten Einträgen stellt Anne ihre Familie, ihren Alltag, die Schule, die Freunde und die Nachbarschaft vor. Ganz nebenbei erwähnt sie die sich ereignen Veränderungen, die geflohenen, deutschen Juden, die in die Niederlande kommen und deren Leben immer schwerer wird. Alle Juden werden ab sofort gezwungen, einen Judenstern zu tragen und Restriktionen sowie Einschränkungen im Alltag hinzunehmen. All dies sind die Auswirkungen der deutschen Besatzung.

Rückzug in das Versteck in der Prisengracht

Mit dem 6. Juli 1942 erhielt das Tagebuch für Anne eine ganz besondere Bedeutung und wurde zum Fokus ihres Lebens. Die Familie sah sich gezwungen, in ein abgelegenes Hinterhaus der Prisengracht 263 zu ziehen. Zuvor hatte Otto Frank hier eine Niederlassung der Opekta geleitet. Die Situation im Versteck der Familie spitzt sich immer weiter zu, da kaum noch etwas erlaubt ist. Anne widmet sich daraufhin ihrem Tagebuch und vertraut diesem ihre Ängste, Emotionen und Bedürfnisse an. Die Tagebucheinträge wechseln mit dem Ende des Monats September. Ab sofort nehmen ihre täglichen Einträge Briefform an. Sie schreibt ihren Freundinnen, wie Conny, Emmy, Pop, Kitty oder Marianne. Doch eigentlich handelt es sich um Figuren und Helden aus Romanen, die sie zuvor gelesen hatte.

Liebe und wirre Gefühle: Anne reift zur jungen Frau

Anne beschreibt in den Briefen ihren Alltag und die kleinen Überraschungen, wie anlässlich des Chanukka Festes. Doch Anne erlebt auch Konflikte, vor allen Dingen mit Fritz Pfeffer und mit ihrer Mutter. Die anderen Personen in ihrer Umgebung verstehen Anne nicht wirklich. Sie denken, sie sei nicht bescheiden genug und vorlaut. Eigentlich sehnen sich alle nach einem wirklichen, echten Freund. Eigentlich hat Anne mehrere Freunde, doch der richtige, wirkliche Freund ist nicht dabei. Über den ganzen Verlauf hinweg bleibt das Tagebuch ihr Vertrauter. Anne durchläuft gerade eine sehr problembehaftete und spannende Zeit, eines Mädchens die ihre eigene Sexualität entdeckt, sowie die erste Liebe für Peter van Pels. Über den gesamten Verlauf ihres Tagebuchs – über 25 Monate – verliert sich Anne immer wieder in ihren Tagträumen und der Leser hat die Möglichkeit zu verfolgen, wie das junge Mädchen zu einer jungen Frau heranreift.

Verfeinerung der schriftstellerischen Fähigkeiten

Anne interessiert sich schon von Kindesbeinen an für das Lesen und die Weltliteratur. Dank des Aufenthalts in dem Versteck im Hinterhaus ergab sich nun reichlich Gelegenheit, sich Büchern und Geschichten zu widmen. Ihre eigenen literarischen Kenntnisse und Fertigkeiten werden auf diese Weise immer ausgereifter, dies mag man auch an den Schilderungen im Tagebuch mitverfolgen können. Eines Tages spricht Anne davon, später einmal eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Sie schreibt über andere, literarische Werke und entscheidende Bücher der Weltliteratur.

Anne beschließt, ihr Tagebuch zu veröffentlichen

Ihr einziges Ziel, ein Tagebuch zu führen, dass niemals jemand in der Hand halten wird, verwirft Anne am 29. März 1944. Sie schnappt ein Radiointerview von Radio Oranje auf. Hier spricht der amtierende Minister für Wissenschaft, Kunst und Bildung in den Niederlanden – Gerrit Bolkestein – über sein Vorhaben nach der deutschen Unterdrückung. Er möchte die Gräueltaten und die Kriegserlebnisse für die Nachwelt dokumentieren. Dies ist nur ein Grund, warum er alle Materialien penibel sammelt, archiviert und für die Nachwelt aufbereitet. Er sucht nach Briefen und Tagebüchern. Dies kommt Anne ganz gelegen. Sie nimmt sich vor, das Tagebuch für eine Veröffentlichung vorzubereiten. Dies merkt man unter anderem der Adressierung aller ihrer Einträge an wie auch der fiktiven Freundin Kitty. Wir kommen nun zum zweiten Teil des Tagebuchs. In diesem Teil schreibt Anne alle ihre Einträge für Kitty.

Die letzten Eintragungen und Pseudonyme

Wer ist Kitty? Darum kursieren jede Menge Mutmaßungen. So vermuten einige Kritiker sogar reale Vorbilder und Charaktere. Andere vermuten in Kitty lediglich literarische Helden aus anderen Werken. Anne wollte auch die Anonymität jedes Beteiligten im Versteck bewahren und dachte sich Pseudonyme in ihrem Buch aus. Sie benannte fortan die Familie van Pels um in die Familie van Daan. Einen besonders lustigen Namen dachte sie sich für den ungeliebten Fritz Pfeffer aus, denn er erhielt das Pseudonym Albert Dussel. Ihr letzter Eintrag im Tagebuch geht auf den 1. August 1944 zurück. Drei Tage bevor Sicherheitsbeamte das Hinterhaus von Karl Josef Silberbauer stürmen um die Juden, die sich dort verstecken, festzunehmen. Die Beamten konzentrierten sich auf die Verhaftung und verstreuen Annes Aufzeichnungen achtlos am Boden. Miep Giep hat über die ganzen Jahre in dem Versteck geholfen und konnte nach ihrer Rückkehr alle Blätter zusammensuchen und in einer Schublade verstauen. So war es dann schließlich Otto Frank, der das Tagebuch seiner Tochter veröffentlichte.

Die Story hinter dem Tagebuch der Anne Frank

In dem Hinterhaus verstecken sich die Familie Frank und die Familie van Pels mit Auguste, Hermann und Peter. Zur Familie Frank gehören Anne, ihre Schwester Margot, Otto und ihre Mutter. Fritz Pfeffer alias Albert Dussel gehört auch zur Gruppe der Versteckten in dem Hinterhaus. Annes Geburtsname ist Annelies Marie Frank. Sie ist am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihrer Schwester Margot leben sie in Frankfurt bis 1933. Dieses Jahr und die Machtübernahme der Nationalsozialisten machten das Leben für die Familie und alle Juden in Deutschland unerträglich. So traten sie die Flucht in die Niederlande an. Anna und ihre Schwester folgten wenig später den Eltern in die Niederlande und blieben zunächst bei der Großmutter in Aachen. In Amsterdam wächst Anne unbeschwert und sicher auf. Doch auch dort brechen 1940 mit der Besatzung deutscher Truppen schwierige Zeiten an. Am 10. Mai 1940 greift die Wehrmacht die Niederlande an und erschwert über die neuen jüdischen Gesetze das Leben für alle Juden in Holland. Der Familie Frank war es nun nicht mehr möglich, das Land zu verlassen, da die Deutschen die Niederlande besetzten. Ihnen blieb nichts weiter übrig, als sich in einem verlassenen Haus zu verstecken und der Dinge zu verharren. Der wirkliche Todestag von Anne Frank ist bis zum heutigen Tage unbekannt. Eines wurde überliefert, Anne Frank starb Ende Februar bzw. Anfang März des Jahres 1945 nur wenige Wochen, bevor alle Konzentrationslager befreit wurden.

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Der Richter und sein Henker – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Dürrenmatt

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Inhaltsangabe zu Der Richter und sein Henker

Dürrenmatts „Der Richter und sein Henker“ erschien in mehreren Episoden in der Wochenzeitschrift der schweizerische Beobachter. Zu den Hauptpersonen dieses Stückes gehören Hans Bärlach, Tschanz, Gastmann und Dr. Lucius Lutz. 1952 erschien dieses Stück zum ersten Mal in gebundener Form. Die Handlung geht auf das Jahr 1948 zurück. Wir begeben uns in das abgelegene Dörfchen Lamboing. Hans Bärlach findet seinen Gefährten und Angestellten Ulrich Schmid erschossen auf einer Landstraße. Hans ist der amtierende Kriminalkommissar von Bern. Doch steht ihm eine schwere Krankheit im Wege. So hat er sämtliche Tätigkeiten in die Hände seines Assistenten Tschanz gegeben. Dabei ist sein treuer Assistent eigentlich der wahre Mörder, der anfangs Gastmann in Verdacht bringt. Schmid kontaktierte wohl Gastmann vor seinem Tod unter einem Pseudonym und ermittelte im eigentlichen Sinn für die Polizei. Am Ende stellt sich heraus, dass die Polizei in immer größere Schwierigkeiten gerät und es sich bei Gastmann um seinen politischen Geldgeber handelt. Dieses Stück wird in bester Dürrenmatt-Manier erzählt und bietet eines der typisch verzwickten, gesellschaftlichen Verwirrungsspielchen, wie man sie schon so viele Jahre von diesem Schriftsteller kennt.

Ausführliche Zusammenfassung von Der Richter und sein Henker

Der Mord an Schmid

Die Szenerie setzt ähnlich eines klassischen Tatorts mit einem Mord ein. Das Opfer ist Ulrich Schmid, der in seinem blauen Mercedes erschossen wurde. Es wird der erfahrene Kriminalkommissar aus Bern gerufen: Hans Bärlach. Doch der hat eigentlich weitaus Besseres zu tun, denn er leidet an einer tödlichen Krankheit. Mit Einsetzen seiner Ermittlungen herrscht Stillschweigen über die Sache.

Zuerst besichtigt Bärlach die privaten Räumlichkeiten des Ermordeten und stellt persönliche Unterlagen sowie eine Mappe sicher. Am Tatort findet Hans eine Revolverkugel, vermutlich aus der Tatwaffe. Hans’ Vorgesetzter ist Dr. Lucius Lutz. Diesem äußert er einen ersten Verdacht, den er aber an dieser Stelle nicht weiter konkretisieren kann und möchte. Hans benötigt für die Ermittlungen die Hilfe seines Assistenten. Tschanz wird aus dem Urlaub zu den Ermittlungen berufen.

Assistent Tschanz auf der Suche nach dem ominösen „G“

Komischerweise trägt Tschanz den identischen Mantel und Hut des Opfers. Dieser wird mit dem Mord konfrontiert und stellt alsbald seine persönlichen Theorien auf. Augenscheinlich kann Bärlach ihm nicht folgen, erwähnt in diesem Zusammenhang jedoch einen schwelenden Verdacht. So stöbert er im Terminkalender und findet hier Verabredungen mit einem ominösen „G“. Eine weitere Begegnung war genau an seinem Todestag geplant. Die nächste Verabredung, die sich finden lässt und mit diesem „G“ markiert wurde, liegt noch in der Zukunft. So beschließt Tschanz nun diesen Termin wahrzunehmen, um den Unbekannten zu entlarven. Auf seinem Weg zum geheimen Treffen und der nahenden Verabredung von Schmid schlagen Tschanz und Hans andere Wege ein, um die eigentliche Zielsetzung des Opfers nachvollziehen zu können.

Der Hundemord

Tschanz kommt an einem abgelegenen Haus vorbei, an dessen Tor der Buchstabe G geschrieben steht. Hans schleicht im Dunkel der Nacht um dieses Haus herum. Wie aus dem Nichts erscheint ein Hund, der ihn anfällt und zu Boden reißt. Tschanz reagiert blitzschnell und zückt seine Pistole, um das Tier zu erschießen. Im nächsten Augenblick erscheinen Gastmanns Advokat und der Oberst sowie Nationalrat Schwendi: Sie stellen die beiden zur Rede. Dann klären Sie die Gruppe über ihre Ermittlungen auf und erzählen vom Mord. Daraufhin erklärt Schwendi sich bereit, am nächsten Tag auf dem Revier zu erscheinen.

Tschanz stellt den Tatort nach

Hans Bärlach und Tschanz haben sich in der hiesigen Gaststube verabredet, um das Erlebte zu besprechen. Doch als Tschanz am verabredeten Ort eintrifft, ist von Hans keine Spur und so entschließt er sich, nach Bern zurückzufahren. Auf seinem Weg kommt er genau am Tatort vorbei. Hier lauert ihm Hans auf. Tschanz realisiert, dass dieser den eigentlichen Mord nachstellt.

Schmids Ermittlungen als Spion

Am nächsten Tag trifft Nationalrat von Schwendi im Revier ein. Dort erfährt er, dass Schmid zu Lebzeiten unter einem Pseudonym ermittelte. Als Doktor Prantl wollte er politische Machenschaften aufdecken.

In der nächsten Szene folgt die Beerdigung von Schmid. Kurioserweise treffen zwei kräftige, betrunkene Männer ein, die einen Kranz auf das Grab des Opfers legen. Auf dem Kranz befindet sich die Aufschrift: Unseren lieben Doktor Prantl.

Im nächsten Handlungsstrang kommt es zu einem Aufeinandertreffen von Bärlach und einer Person namens Gastmann. Beide erinnern sich an ein früheres Aufeinandertreffen am Bosporus. Bärlach und Gastmann haben eine gemeinsame Vergangenheit, die in einer Wette gipfelt. Gastmann wettete einst, dass Bärlach niemals eine seiner Taten nachweisen könne. Seit diesem Tag läuft die Wette. Der Kriminalkommissar konnte seinem Kontrahenten von damals keine seiner Taten nachweisen. Nun treibt es Gastmann auf die Spitze, denn er verweist auf die kurze Lebenszeit von Bärlach und meint, er müsse sich beeilen. Im nächsten Augenblick schnappt er sich die Mappe mit Aufzeichnungen von Schmid.

Gastmann, der Verbrecherkönig

In der Zwischenzeit hat Tschanz den blauen Mercedes von Schmid gekauft. Gemeinsam fahren sie zu einem Schriftsteller, der auch Gastmann kennt. Er bezeichnet Gastmann als Person, die zu allem in der Lage sei. Tschanz möchte nun unbedingt auch gegen das Verbot des Vorgesetzten mit Gastmann sprechen. Bärlach verbietet es ihm.

Bärlachs Arzt gibt ihm, noch ein Jahr zu leben und rät zu einer dringenden Operation. Noch in derselben Nacht überfällt ein Unbekannter den kranken Kommissar, der wieder gegenüber Tschanz behauptet, den wahren Täter zu kennen. Bärlach beschließt sich, an dem Ort zu erholen, an dem auch Tschanz sich erholt hat. Auf seinem Weg zum Bahnhof trifft er auf Gastmann, der ihm mit dem Mord droht.

Es kommt zum Showdown

Tschanz möchte Gastmann als den wahren Mörder überführen. Daraufhin richtet er die Waffe auf Tschanz und gibt später als den wahren Grund Notwehr an. Im Nachgang wird er von Schwendi und Lutz – Bärlachs Vorgesetztem – befragt, während der Kommissar schweigt. Erst als Tschanz im Haus von Bärlach angekommen ist, erkennt er, dass er als der wahre Mörder überführt wurde.

Der alte Kommissar hat längst erkannt, dass er den Mord aus Eifersucht auf Schmids Erfolg und Herkunft begangen hat. Im Zuge der Ermittlungen ist es dem Kommissar gelungen, immer mehr Beweise gegen Tschanz zusammenzutragen, die dieser ganz allein geliefert hat. Es handelt sich vielmehr um einen Auftragsmord, den er von Gastmann erhalten hat. Er sollte genau dieses Vergehen für Bärlach nachweisen. Noch in derselben Nacht sieht Tschanz keinerlei Sinn mehr in seinem Leben und sucht verzweifelt den Weg in den Tod. Kommissar Hans Bärlach hingegen gibt seinem Leben nach der Aufklärung des Mordes eine zweite Chance und bestätigt die notwendige Operation, um vielleicht sein Leben zu retten.

Bärlach ermittelt mit doppeltem Boden

Der Mord in diesem Buch wird nur für den Leser und Kommissar Bärlach aufgeklärt. Dem findigen kranken Mann gelingt es, über einen genialen Plan den Mörder und seinen Kontrahenten mit einem Schlag zu überführen. Dabei ist davon auszugehen, dass hinter Gastmann das personifizierte Böse steht. Die Hauptperson gibt sich im Zuge der gesamten Handlung schweigsam und bedächtig. Von Anfang an hat der Leser das Gefühl, dass Bärlach ein doppeltes Spiel treibt. Er scheint im Hintergrund die Fäden zu ziehen und seine Gedanken zu verbergen.

Bärlach möchte nicht nur das eigentliche Verbrechen aufklären, sondern auch seinen alten Rivalen ausschalten. Legale Mittel reichen ihm nicht aus, so greift er auf Tschanz zurück – die Personifizierung seines Schenkers – und kann auf diese Weise seinen Kontrahenten besiegen. Tschanz treibt hingegen der Ehrgeiz, der in seinen krankhaften Auswüchsen in dem Mordfall am Kollegen Schmid gipfelt. Tschanz wirft sich am Ende vor einen Zug und wurde als Mittel zum Zweck gebraucht. Selbstsicher, berechnet und kühl tritt Gastmann auf. Seit über 40 Jahren ist ihm Hans Bärlach auf die Schliche, um ihm etwas nachzuweisen. Letztendlich gelingt es ihm, Gastmann in eine tödliche Falle zu locken.

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Erlkönig – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Johann Wolfgang von Goethe

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Kurze Inhaltsangabe zu Erlkönig von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe hat diese weltbekannte Ballade 1782 in klassischer Form geschrieben und herausgebracht. Im Erlkönig ist vom Ritt eines Vaters mit seinem Sohn durch das Dunkel der Nacht die Rede. Das Ende verläuft tödlich. Zum heutigen Tag gilt der Erlkönig als eines der wichtigsten Stücke im Leben und Schaffen Goethes. Dieses Stück gehört zur klassischen Schulliteratur und Lektüre. Den Erlkönig haben bereits zahlreiche Schüler auswendig vor der Klasse vortragen, um einen eingehenden Einblick in die Rhythmik, das Metrum und die besondere Sprachmelodie Goethes zu bekommen. Anhand der literarischen Figuren, dem Aufbau und dem Metrum lassen sich bereits zahlreiche Interpretationsansätze entwickeln, die direkt beim Inhalt und in der Entwicklung der Handlungsreihenfolge ansetzen. Goethe legt den Fokus auf das mystische Wechselspiel aus Illusion und Wirklichkeit, das seinem Publikum immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Ausführliche Zusammenfassung von Erlkönig

Der nächtliche Ritt des Vaters mit seinem Sohn

Die Ballade setzt bei dem nächtlichen Ritt von Vater und Sohn durch den düsteren Wald an. Im Prinzip ist von einer dunklen Grundstimmung auszugehen. Der eigentliche König erscheint zuerst dem Sohn und fordert ihn auf, gemeinsam mit seinen Töchtern zu kommen. Dieser illusionäre König verspricht nicht nur die Gesellschaft seiner Töchter, sondern zahlreiche „schöne Spiele“. Über diese Versprechungen möchte der den Jungen in Versuchung führen, von seinem Vater loszulassen.

Die Angst und Bedrängung des Erlkönigs

Das Kind jedoch reagiert mit Angst und fühlt sich von dem Bitten und Drängen des Erlkönigs in die Enge getrieben. Der Vater reagiert verantwortungsbewusst und versucht sein Kind zu beruhigen und zu beschwichtigen. Die eigentlich natürlichen Gegebenheiten und die damit zusammenhängenden Visionen möchte er im Anschluss aufklären, mit dem Knistern der Blätter und dem Nebel, der sich in der Nacht durch den gesamten Wald zieht. Auch die Schatten der Bäume wirken auf den Sohn mehr als bedrohlich und unterstützen die Visionen vom Erlkönig.

Zuspitzung der Angst und Tod des Kindes

Der Vater erreicht mit seinen Beschwichtigungen keine Beruhigung seines Sohnes, denn dieser fühlt eine zunehmende Enge und Bedrängnis. Der eigentliche Höhepunkt dieser Ballade ist eine tatsächliche Berührung zwischen dem Erlkönig und dem Sohn. Die Angst und die Verdrängung, die eine Steigerung an diesem Punkt erfährt, übertragen sich nun auch auf den Vater. Dieser treibt sein Pferd an, um schnellsten Weges den preußischen Hof zu erreichen. Als er dann vor Ort angekommen ist, muss er jedoch feststellen, dass sein Sohn in seinen Armen bereits verstorben ist. Eine äußerst düstere Ballade, die den Lesern einen wirklichen Schauer über den Rücken laufen lässt. Wenn auch der Inhalt in wenigen Worten abgehandelt ist, so bedarf es einer eingehenden Analyse und Interpretation der Ballade, die eine reiche Fundstelle literarischer Figuren und typischer Merkmale ihrer Zeit ist. Wer an dieser Stelle darauf wartet, eine simple, allumfassende und einseitige Interpretation zu erhalten, ist enttäuscht. Goethe selbst liefert in seinen Werken vielseitige Interpretationsansätze und macht eine eindeutige Analyse undenkbar.

Interpretation einer schweren Krankheit des Jungen

Eine äußerst weit verbreitete Analyse und Annahme sagt dem Sohn eine schwere Krankheit nach und verbindet diese mit dem nächtlichen Ritt des Vaters. Die Visionen des Erlkönigs werden wiederum als Halluzinationen gedeutet, die im Zuge der Krankheit immer weiter zunehmen. So sind es letztendlich die Krankheit und ihre Auswüchse, die aus dem Kind sprechen und schließlich zum Tode führen. In diesem Zusammenhang verweist zum Beispiel ein warmer und fester Griff des Vaters in Zeile drei auf eine mögliche Erkrankung. Darüber hinaus hört der Sohn nicht dieselben Geräusche wie der Vater. Auch in Zeile 30 überfallen die Stimmen den Sohn, was wiederum auf Schmerzen zurückzuführen ist.

Die Ursprünge und Hintergründe des Erlkönigs

Der eigentliche Stoff für diese Ballade ist auf das Dänische zurückzuführen. In den dänischen Stücken ist vom Elfenkönig die Rede. Ursprünglich hatte auch Johann Gottfried Herder die Ballade vom Elfenkönig ins Deutsche übersetzt. Im Zuge einer Übersetzung kam es zum ersten Mal zum Auftreten des Erlkönigs. Heute wird vermutet, dass es sich dabei um eine verlässliche Übersetzung und Ableitung des Wortes Eller – hin zur Erle handelt. Das Schlusswort kreiert die Erle aus einer Kombination mit dem Wort König – schon ist der Erlkönig geboren. Goethe wiederum kreiert diese Ballade als Zusatz in seinem Singspiel – die Fischerin. In diesem Stück sang die Darstellerin den Erlkönig während der Arbeit.

Annahmen gehen davon aus, dass Goethe für dieses Stück eine Begegnung während des Aufenthalts in Jena als Inspiration heranzog. Erzählungen zufolge ritt ein Bauer ausgehend vom ländlichen Kunitz zur Universität, um sein krankes Kind zu heilen. Noch heute erinnert das Denkmal des Erlkönigs an diese Ballade und Begebenheit. Es wurde im 19. Jahrhundert zwischen den Stadtteilen von Jena und Kunitz errichtet.

Naturmagische Interpretationsansätze und rationale Naturphänomene

Die gegensätzlichen Interpretationsansätze sind wiederum auf die zahlreichen Leerstellen im Gedicht zurückzuführen. So wird aus der Ballade nicht deutlich, an welcher Stelle der Erlkönig vom Jungen Besitz annimmt. Darüber hinaus bleibt es rätselhaft, warum diese Person einen so ungeheuren Schauer in dem Kind auslöst, auch wenn diese anfangs freundlich auftritt. Zum Ende der Ballade hat sich Goethe für einen Wechsel des Erzählrhythmus entschieden. Goethe lässt den Leser auch im Unklaren darüber, was die eigentliche Todesursache des Jungen ist. In diesem Zusammenhang ist ein mystischer Moment nicht mehr von der Hand zu weisen.

Ein zweiter Interpretationsansatz in Bezug auf dieses nichtrationale und naturmagische formuliert zugleich eine Kritik am Vater. Seine aufklärerische Haltung gegenüber dem Sohn kommt in dieser Interpretation gar nicht gut weg. Viele Menschen gehen heute gerade im Bereich der Erlenbrüche von nicht nachvollziehbarer Energie und naturmagischen Gegebenheiten aus, die bis zum heutigen Tage nicht erklärt werden können. So geht man in diesem Interpretationsansatz auch nicht von einem Übersetzungsfehler aus. Goethe gilt bis zum heutigen Tag als einer der Begründer Natur badischer Balladen und hat sich mit dem Erlkönig und dem Ruf eines Menschen aus dem Jenseits ein Zeichen gesetzt.

Interpretation aus soziologischer Perspektive

Einige abgelegene Interpretationsansätze – wie die vom Soziologen Rüdiger Lautmann – deuten die Verse der Ballade, wie „du liebes Kind, komm geh mit mir!“ Oder „und bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt“ als eine Form von Vergewaltigung und Missbrauch. So sprach Luise Reddemann bei den 55. Lindauer Psychotherapiewochen im Jahr 2005 im Zusammenhang mit dem Erlkönig von einem eigentlichen Albtraum eines Opfers, das sexuelle Gewalt erfahren hat. Sie deutet auf den Vater als Figur des Guten und den Erlkönig als Figur des Bösen. Luise verweist überdies auf die Beschwichtigungen des Vaters, der sinnübertragend seinem Opfer etwas einreden möchte. Sie setzt den Tod des Kindes am Ende der Ballade mit dem eigentlichen Verlorensein und dem seelischen Tod gleich. In den vorangehenden Zeilen dürfte deutlich geworden sein, dass der Erlkönig eine reiche Interpretationsfläche für unterschiedliche, stilistische Ansätze bietet. Gerade die vielseitigen Interpretationen dürften deutlich machen, dass es sich um eines der bedeutendsten Werke aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe handelt.

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Hamlet – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – William Shakespeare

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Kurze Inhaltsangabe zu Hamlet

Hamlet ist eines der bekanntesten Theaterstücke des englischen Schriftstellers William Shakespeare. Die Tragödie ereignet sich im einstigen Königreich von Dänemark und die ursprüngliche Bezeichnung des Stückes ist „The Tragicall Historie of Hamlet“. Es handelt sich hierbei um ein typisches Stück aus der Feder des berühmten britischen Autos, das 1603 erschienen ist und der Renaissance zuzuordnen ist. Der Bruder des Königs –  Claudius – ermordet den eigentlichen Herrscher, um die Macht und die Krone an sich zu reißen. Direkt nach seinem heimtückischen Mord heiratet er die Witwe Gertrude. Der Sohn des ermordeten Herrschers –  Prinz Hamlet – möchte nun seinen Vater rächen und alle Beteiligten an diesem Ort in Tod und Unglück stürzen. In der Basis geht dieses Drama auf nordische Erzählungen zurück. Für die Bühnenversion nahm er eine Kürzung des eigentlichen Stückes vor. Schon vor der eigentlichen Veröffentlichung von Hamlet galt dieser Stoff als erfolgreich, da die Story bereits über mehrere Überlieferungen bekannt und beliebt ist. So haben es berühmte Monologe und Stichworte sowie Zitate – Sein oder Nichtsein – der Rest ist Schweigen – bis in die Neuzeit geschafft und haben in unserem Sprachgebrauch einen festen Platz.

Ausführliche Zusammenfassung von Hamlet

Akt 1

Wir haben es hier mit einem klassischen Aufbau in fünf Akten zu tun. Lassen Sie uns in dem ersten Akt der ersten Szene einsteigen. Hier erscheint der eigentliche Herrscher, der gerade ermordet wurde, seinem Sohn Hamlet. Die eigentlichen Waren des Schlosses von Helsingör trauen ihren Augen kaum, als sie den Geist vor sich sehen. In der zweiten Szene des ersten Aktes erfährt der Leser, wie König Claudius seine Heirat mit der Witwe Gertrud geplant.

Hamlet erfährt vom Mord seines Vaters

Er schickt Hamlet zurück, um sein Studium wieder aufnehmen. Doch dieser findet sich wieder in einem Monolog voller Verzweiflung und Trauer und hat für das Verhalten von Gertrude seiner Mutter eigentlich nur noch Verachtung übrig. Hamlet ist unsterblich in die Tochter des königlichen Ratgebers – Polonius – verliebt. Doch Leartes warnt noch in der dritten Szene vor seiner Abfahrt seine Schwester Ophelia vor dieser trügerischen Liebe. In der vierten Szene erzählt Horatio, ein Freund von Hamlet, über die nächtliche Begegnung mit dem Geiste seines Vaters. Der möchte dies nun mit eigenen Augen sehen und so machen sich beide auf den Weg zur mitternächtlichen Wache. Mitten in der Nacht erscheint der Vater seinem Sohn und erzählt vom trügerischen Mord. Die Rachepläne stehen nun fest, seine Freunde versprechen ihm, über alle Ereignisse Schweigen zu bewahren. Hamlet nimmt daraufhin Gestalt eines andersartigen Wesens an, um seine eigentlichen Pläne zu verbergen.

Akt 2

Der zweite Akt setzt mit der ersten Szene und dem Auftrag von Polonius an seinem Diener Reynaldo ein. Dieser soll seinen Sohn Laertes in Frankreich ausspionieren. Als Ophelia Polonius von dem wundersamen Verhalten Hamlets erzählt, entscheidet sich als der königliche Ratgeber diese Veränderungen und dem Wahnsinn Hamlet weiter zu erzählen. In der Szene 2 äußerst Claudius seine Beunruhigung über den Zustand von Hamlet und beauftragt Hamlets Freunde Guidenstern und Rosencrantz die Wahrheit herauszufinden.

Die beiden machen sich auf den Weg zu Hamlet, gestehen ihm aber im Auftrag des Königs unterwegs zu sein, um ihn ausspionieren. Polonius hingegen arrangiert ein Treffen zwischen seiner Tochter und Hamlet, um mehr herauszufinden. Mit der Ankunft der Schauspieler auf Ansinnen von Polonius planen diese gemeinsam mit Hamlet die Aufführung des Stückes: die Ermordung des Gonzago – über dieses Bühnenstück möchte Hamlet Claudius Taten vor Augen führen.

Akt 3

Guidenstern und Rosencrantz kehren mit leeren Händen und ohne Informationen zu König Claudius zurück. Polonius übergibt dem König die Einladung von Hamlet zum Bühnenstück. Das arrangierte Treffen zwischen Ophelia und Hamlet wird wiederum von Polonius belauscht. Er setzt seine Tochter mit ihrem Wissen als Lockvogel ein. Hamlet jedoch leitet einen Monolog mit dem berühmten Zitat „To be or not to be“ein: Er beschimpft Ophelia. Claudius meint, den gesamten Sachverhalt zu durchschauen, und schickt Hamlet nach England. Dort soll er einen überfälligen Tribut einfordern und kommt hoffentlich auf andere Gedanken. In der zweiten Szene kommt es zur eigentlichen Vorstellung des Bühnenstückes. König Claudius ist anwesend und muss mit ansehen, wie auf der Bühne ein Mörder seinem Opfer Gift in das Ohr tröpfelt. Daraufhin bricht der König die Feierlichkeiten ab. Horatio wie auch Hamlet fühlen sich bestätigt in ihrem Verdacht. Unterdessen überbringen Guidenstern und Rosencrantz die Einladung von Gertrude, die sofort ihren Sohn sehen möchte. In der dritten Szene macht sich Hamlet auf den Weg zu seiner Mutter Gertrude. Unterdessen trifft er auf Claudius, der mittlerweile Vergebung für seine Sünden einfordert. Entgegen der Erwartung des Lesers und des Zuschauers kann Hamlet widerstehen, Claudius zu töten.

Polonius hingegen versteckt sich hinter einem Vorhang und wünscht sich, die geheimen Informationen zu hören. In der vierten Szene kommt es zum eigentlichen Treffen zwischen Gertrude und Hamlet. Die beiden reden sich immer mehr in Rage und Hamlet macht ihr schwere Vorwürfe. Gertrude fehlinterpretiert das Verhalten ihres Sohnes und fühlt sich bedroht, sie ruft um Hilfe. Hamlet hingegen hält den Mann hinter dem Vorhang für Claudius und zückt daraufhin einen Dolch, um ihn zu erstechen. Nun erscheint der Geist des Vaters wieder und möchte Hamlet beruhigen und auf seine eigentlichen Rachepläne zurückführen. Gertrude lässt sich von der Wahrheit und der Vernunft überzeugen und beide versöhnen sich. Sie möchte über die gesamte Situation Stillschweigen bewahren.

Akt 4

Der vierte Akt beginnt mit der Claudius Erkenntnis, dass der Mord an Polonius eigentlich für ihn gedacht war. Die gefährliche Situation spitzt sich zu, so schickt er Guidenstern und Rosencrantz los, um Hamlet zu holen. Dieser ist gerade damit beschäftigt, die Leiche von Polonius zu verstecken. Er lässt sich widerstandslos festnehmen. Claudius übergibt Guidenstern und Rosencrantz und Hamlet einen Brief und schickt alle drei nach England. In dem Brief bittet er den König von England, Hamlet unwiderruflich bei seiner Ankunft hinrichten zu lassen.

Nun überschlagen sich die Ereignisse und spitzen sich immer weiter zu. Ophelia verfällt mit der Abreise Hamlets ebenfalls in den Wahnsinn. Leartes kehrt nach Dänemark zurück und möchte nun Rache üben an König Claudius für den Tod seines Vaters. Hamlet ist unterdes auf dem Weg nach England norwegischen Truppen und dem Prinzen Fortinbras begegnet. Dieser erzählt Hamlet von den eigentlichen diplomatischen Erwägungen und dem Entschluss, gemeinsam in den Krieg zu ziehen. Hamlet fühlt sich wieder bestätigt in seinen eigentlichen Racheplänen und setzt allein die Heimreise nach Dänemark an. Vorab bittet er Horatio, ihm entgegenzukommen. Claudius gelingt es, Laertes zu überreden, sich mit Hamlet bei seiner Ankunft zu duellieren und eine vergiftete Waffe zu benutzen. Er erzählt Laertes, dass seine Schwester Ophelia in einem See ertrunken sei.

Akt 5

Der fünfte Akt ist der Höhepunkt des eigentlichen Stückes, denn es kommt zur unausweichlichen Katastrophe. Dieser Akt setzt mit den Vorbereitungen für die Bestattung Ophelias ein. Hamlet und Horatio beobachten diese und müssen erkennen, um wen es eigentlich geht. Daraufhin gibt sich Hamlet zu erkennen und verfällt in einen Streit mit Laertes. Claudius schlägt beiden vor, sich vor der gesamten Gemeinde ein Duell zu liefern. Hamlet erzählt Horatio direkt vor dem Duell von dem Schicksal seiner Freunde Guidenstern und Rosencrantz – diese wurden auf eine Intrige Claudius an Ort und Stelle hingerichtet.

Es kommt zum Duell. Claudius hat für den Fall, dass Hamlet gewinnt, vergifteten Wein vorbereitet. Doch hat er nicht damit gerechnet, dass Gertrude von diesem vergifteten Trunk einen Schluck nimmt. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Laertes trifft Hamlet mit der vergifteten Waffe und im Handgemenge trifft auch Hamlet Laertes. Dieser beichtet Hamlet die eigentlichen Pläne des Königs. Hamlet zwingt König Claudius, den gesamten vergifteten Wein zu lehren. Kurz vor dem Tod versöhnen sich Hamlet und Laertes miteinander. Kurz vor dem Ableben ernennt Hamlet Horatio zum Verwalter seines familiären Andenkens und bestimmt Fortinbras als seinen Nachfolger. Er wird unter militärischen Ehren begraben.

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Kabale und Liebe – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Schiller

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Kurze Inhaltsangabe zu Kabale und Liebe

Das Drama in fünf Akten entstammt der Feder Friedrich Schillers. Die erste Uraufführung ereignete sich am 13. April 1784 in Frankfurt am Main. Zum heutigen Zeitpunkt gilt dieses Werk als typisches Stück der Sturm und Drang Zeit. Handelt doch dieses bürgerliche Trauerspiel vielmehr von der Leidenschaft und Liebe zwischen der bürgerlichen Luise Miller und dem Adligen Ferdinand von Walter. Es sind dann erst die Intrigen – die Kabalen – die dieser Leidenschaft und Liebe den Todesstoß versetzen. Schillers Schilderung der Liebesbeziehung zwischen einem bürgerlichen und einem Adligen beläuft sich auf einen Zeitraum von 24 Stunden und besitzt eine unheimliche Dynamik und Spannung. Der Leser bemerkt bereits mit Einsetzen der Handlung die aufkeimende Spannung und verfolgt Stück für Stück die sich anbahnende Katastrophe, die sich auch zum Schlussindex nicht mehr von der Hand weisen lässt.

Ausführliche Zusammenfassung von Kabale und Liebe von Friedrich Schiller

Erster Akt

Zu Beginn dieses Stückes im ersten Akt werden zunächst alle Personen und Figuren eingehender vorgestellt, um dem Leser einen direkten Einblick zu geben. Da ist zum Beispiel die bürgerliche Luise Miller –  Tochter des Stadtmusikanten. Sie hatte bisher eine Beziehung zu Ferdinand von Walther – dem Sohn des Präsidenten. Sekretär Wurm kommt ebenfalls in die Szenerie, er ist ebenso interessiert an einer Beziehung.

Luises Mutter ist von der Beziehung zwischen ihrer bürgerlichen Tochter und dem Adligen angetan und verspricht sich überdies gesellschaftlichen Aufstieg und Wohlstand. Der Vater hingegen ist strikt dagegen. Er erkennt von Anfang an, dass sich aus dieser ungleichen Beziehung zahlreiche Probleme ergeben. Er hat jedoch nur eines im Sinn, seine Tochter Luise zu beschützen. Den Präsidenten bewegen ähnliche Gründe, wobei dieser ganz andere Motive verfolgt. Selbstverständlich möchte er seinen Sohn Ferdinand lieber in den Händen der Adligen Lady Milford sehen. Er befürchtet einen aufkommenden Eklat und eine Provokation des Bürgertums. Es ist letztendlich Sekretär Wurm, der sich vorgenommen hat, die Beziehung zwischen den beiden Liebenden zu sabotieren und für dieses Vorhaben die Hilfe und Unterstützung des Präsidenten erwartet.

Zweiter Akt

Die Entwicklung der Forderungen und Intrigen schreitet weiter voran. Es kommt zu einem Dialog zwischen Lady Milford und Ferdinand. Er möchte sie überzeugen, die Heiratspläne aufzugeben. Sie möchte zwar keine erzwungene Liebe akzeptieren, doch ihre Gefühle auch nicht aufgeben. Es ist ihre Stellung, die ihr abverlangt, sich dem Sohn des Präsidenten als Frau hinzugeben. Aus diesem Grund möchte sie Ferdinand von dem Vorhaben überzeugen.

Präsident und Sekretär kommen in der Wohnstube der Millers an. Der Präsident bestimmt die ganze Familie und möchte sie an den Pranger stellen. Ferdinand wiederum widersetzt sich seinem Vater und möchte ihn von den ursprünglichen Plänen abbringen. Doch es nützt alles nichts – die Situation spitzt sich weiter zu. Ferdinand flüchtet, um die bisher unentdeckte Machenschaften seines Vaters aufzudecken. Dem Vater bekommt es bei dieser Drohung mit der Angst und er lässt Familie Miller in Ruhe. Die Szene endet mit dem Hinterhereilen des Vaters hinter seinem Sohn.

Dritter Akt

An diesem Punkt des Stückes kommt es schlussendlich zu der Intrige, die bei Wurm und dem Präsidenten ihren Anfang nimmt. Sie möchten die Beziehung von Ferdinand und Luise über eine gemeine Lüge ins Hintertreffen bringen. Sekretär Wurm setzt diese unter Druck und täuscht vor, ihren Vater erst dann freizulassen, wenn diese einen Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb schreibt. Der Sekretär wiederum greift sich diesen Brief und treibt ihn in die Hände von Ferdinand. Ferdinand tobt vor Eifersucht und möchte die Beziehung zu Luise sofort beenden.

Vierter Akt

Zusehends bahnt sich eine Katastrophe an. Der aufgeregte Ferdinand hält das Schreiben in der Hand und spricht mit seinem Vater und dem Hofmarschall. Beide bestätigen ihn in seinen Zweifeln zu Luise. Vor lauter Aufregung erkennt Ferdinand jedoch die Andeutung des Hofmarschalls nicht. Andernfalls hätte er wohl den Schwindel bemerkt. In der Zwischenzeit kommt es zu einem Gespräch zwischen der bürgerlichen Luise und der adligen Lady. Sie spricht abermals zur Lady, möchte sie von den Heiratsplänen abbringen, dieses Mal mit Erfolg. Die Lady verzichtet auf ihre Stellung, da sie nur erzwungen wird und verschwindet vom Hof.

Fünfter Akt

Nun kommt es zur jener Katastrophe, die sich in den Akten zuvor bereits unaufhörlich angebahnt hat. Luise spricht mit ihrem Vater. Herr Miller macht nochmals deutlich, wie sehr er seine Tochter liebt. Ihr ist es nicht möglich, das Versprechen gegenüber Sekretär Wurm zu brechen. Sie darf leider nicht von der Intrige erzählen. Selbst im einsamen Gespräch mit Ferdinand, ist es ihr nicht möglich, ihm die Wahrheit zu sagen. So vergiftet Ferdinand ihr Getränk und dann sein Eigenes. Luise trinkt und bemerkt nun, dass sie sterben wird. Im Angesicht des Todes hat sie nun den Mut und erzählt Ferdinand die ganze Wahrheit.

Dieser scheint mit der eigentlichen Wahrheit der Verzweiflung nahe. Es kommen sein Vater und der Sekretär zur Situation, Ferdinand beschimpft beide und gibt ihnen die Hälfte der Schuld an dem Mord an Luise. Daraufhin stirbt er. Der Präsident lädt alle Schuld auf seinen Sekretär. Dieser macht sich wiederum auf den Weg und deckt alle Geheimnisse des Präsidenten und seine Machenschaften auf. Im Anschluss wird er dann schlussendlich der Gerechtigkeit und den Gerichtsdiener übergeben.

Gesellschaftliche Kritik

Im Prinzip ist die gesamte Handlung dieses Stückes als eine scharfe Kritik am dem Hochmut und der Blindheit des Adels und der vorherrschenden Ständegesellschaft zu verstehen. So stellt sich die Familie Miller als positiv, unschuldig und offenherzig dar. Diese treuen und ehrlichen Menschen würden sich mit den niederen Beweggründen des Adels niemals verbinden. Eine Ausnahme bildet hingegen Lady Milford, denn sie sieht im Zuge der Handlung ihre Fehler ein. Darüber hinaus liegt der Fokus auf den typisch menschlichen Gefühlen, wie zum Beispiel Neid, Zorn und Schuld, Liebe und Egoismus. Der eigentliche Ausgang dieser Handlung ist als Spiegel der eigenen Gesellschaft zu verstehen.

Personenkonstellation des bürgerlichen Trauerspiels

1.     Zu den Hauptakteuren des Stückes gehört zum einen der einflussreiche Adlige und Präsident von Walter, der ausgehend von seinem deutschen Fürstenhof die Beziehung zwischen seinem Sohn und der bürgerlichen Luise manipulieren möchte.

2.     Sein Sohn – der Major Ferdinand von Walter – beschuldigt seinen Vater selbst des Landesverrats und kann sich während des Stückes immer weiter von seinen Missetaten distanzieren.

3.     Der engste Vertraute des Präsidenten ist der Sekretär Wurm, der zugleich auch Nebenbuhler von Ferdinand ist und eigentlich nur seine eigenen Interessen im Hinblick auf die bürgerliche Luise verfolgt.

4.     Die Mätresse des Fürsten, die zugleich relativ einflussreich ist, ist die Lady. Ihr kann man zu Recht Gefühle, wie zum Beispiel Verantwortung und Gerechtigkeit zuschreiben, da sie aufgrund der katastrophalen Verhältnisse und Intrigen ihre eigene Ehe zum Scheitern verurteilt sieht und sich aus dieser Situation zurückzieht.

5.     Eine der Witzfiguren des Stückes ist der Hofmarschall von Kalb – ein typisches und zur damaligen Zeit zeitgenössisches französisches Vorbild. Schiller umschreibt sein gekünsteltes Gehabe und seine unnachahmlichen Wichtigtuerei sowie auffälliges Parfüm und Garderobe.

6.     Luise Miller hingegen ist die Tochter des Stadtmusikers und wird – typisch für die Sturm und Drang Zeit – von den Adligen rücksichtslos ausgenutzt. Das Bürgertum vertritt eine offene und moralische Haltung, die sich auch nicht unter dem Druck von außen lockern lässt.

7.     Weitere Nebenfiguren im Stück sind Herr Miller und sowie die Kammerjungfer der Milford.

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Krabat – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Otfried Preußler

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Ausführliche Inhaltsangabe zu Krabat von Otfried Preußler

Erstes Kapitel

Krabat ist ein vierzehnjähriger Bettler. Die Handlung setzt im ersten Kapitel an einer Mühle in Koselbruch ein. Wir befinden uns zwischen dem Neujahrstag und den Dreikönigstag. Krabat ist mit Lobbosch unterwegs –  einem anderen Bettler. Es wird von einem sonderbaren Traum berichtet, indem Krabat von insgesamt elf Raben träumt. Sie sitzen alle gemeinsam auf einer Stange und starren auf ihn. Überdies fordern Sie den Jungen dazu auf, zu einer Mühle nach Schwarzkollm zu kommen. Der Junge macht sich daraufhin auf den Weg und trifft an der Mühle auf den Müller, der dieselbe Stimme wie die Raben in seinem Traum hat. Er scheint den Jungen erkannt zu haben und nimmt ihn als Müllersburschen auf. Krabat wird nun zum Lehrling und möchte von seinem Meister die Feinheiten seines Handwerks erlernen.

Zweites Kapitel

Sein Meister führt Krabat in seine Schlafkammer. Hier entdeckt er insgesamt zwölf Betten, nur ein Schlafplatz ist leer und dieser wird ihm zugewiesen. Mitten in der Nacht erwacht er und sieht vor sich elf Müllersburschen: Michal, Merten, Andrusch, Hanzo, Tonda, Lyschko, Staschko, Kubo, Kito und Petar. Sie stellen sich alle bei den Jungen vor. Als Krabat am nächsten Morgen aufwacht und nach seinem Frühstück die Aufgabe bekommt, in die Mehlkammer zu gehen, ereignen sich wundersame Dinge. Krabat beginnt mit dem Fegen, doch an der bereits gefegten Stelle türmt sich immer wieder das Mehl auf. Auch die Fenster kann der Junge nicht mehr öffnen, sie scheinen von außen zugezogen zu haben. Er ist ratlos. Im nächsten Augenblick erscheint einer der Müllersburschen aus der letzten Nacht: Tonda. Mit einigen unverständlichen Worten auf den Lippen ist die Mehlkammer plötzlich sauber. Doch auf die Frage, wie er das gemacht hat, verschwindet Tonda.

Drittes Kapitel

Für Krabat folgen nun harte Tage, denn die Arbeit fällt dem Lehrling nicht gerade leicht. Er leidet körperlich sehr stark unter den täglichen Anstrengungen und bewundert zugleich seine Gesellen, wie einfach sie die täglichen Herausforderungen wegstecken. Als eines Tages wieder Tonda erscheint und seine Hand auf seine Schultern legt, erscheint es, als durchfahre Krabat eine völlig neue Kraft. Tonda bittet ihn daraufhin, niemandem etwas zu sagen. Krabat ließ sich nichts anmerken und tat fortan so, als fällt ihm die Arbeit immer noch schwer.

Viertes Kapitel

Krabat plagen immer wieder Träume, in denen er von einer Flucht träumt. Am Ende seines Traums kehrt er jedoch immer wieder zum Glück zurück.

Fünftes Kapitel

Eines Morgens kam es zu einer trügerischen Entdeckung. Krabat entdeckte Knochen und Zähne und die Müllers Burschen, die diese in der Nacht gemahlen hatten. Tonda erschien neben ihm und im nächsten Moment kommt Krabat eine Etage tiefer wieder zu Bewusstsein und hatte alle diese Erlebnisse wieder vergessen. In einer folgenden Episode wacht Krabat mitten in der Nacht auf und entdeckt einen schwarzen Mann auf einer Kutsche, vor der sechs Rösser angespannt sind. Der Mann trägt einen Hut mit einer langen schwarz-roten Hahnenfeder – die Burschen und selbst der Meister jagen zwischen der Kutsche und der Mühle hin und her.

Sechstes Kapitel

Krabats Lehrjahre sind nun vorbei und er wird zum ersten Mal in die schwarze Kammer des Meisters gerufen. Dort trifft er auf die elf Müllersburschen, die sich im nächsten Augenblick in 11 Raben verwandeln. Der Müller weiht ihn nun in sein Geheimnis ein und nimmt ihn als einen seiner Schüler in die Kunst der Künste auf und lehrt ihm die schwarze Magie aus einem heiligen Zauberbuch.

Siebtes Kapitel

Es folgt eine spannende Zeit: Am Karsamstag arbeitet keiner der Knappen und ein reiches Mittag und Abendessen folgten. Der Meister zählte seine Schützlinge ab und schickt Tonda und Krabat auf den Weg. Tonda erzählt daraufhin, was es mit ihrer Aufgabe auf sich hat. Sie sollen sich nun auf den Weg machen, um den Pakt des Müllers und der Magie zu erneuern. Nach dieser Nacht ist das Mahl der geheimen Bruderschaft erneuert. Erst bei Tagesanbruch bringt Tonda Krabat den Drudenfuß bei, den sie sich anschließend gegenseitig auf die Stirn zeichnen.

Achtes Kapitel

Es folgt eine Zeit des Arbeitens und des Feierns. Zwei Wochen nach Ostern kommt der Mann mit der Hahnenfeder auf dem Hut wieder an der Mühle an.

Neuntes Kapitel

Tonda und Krabat verwandeln Andrusch in einen Ochsen und verkaufen diesen an einen Bauern. Des Nachts verwandelt sich Andrusch zurück, entkommt und alle drei haben 30 Gulden verdient.

Zehntes Kapitel

Soldaten kehren in der Mühle ein. Die Knappen verhexen ihre Mahlzeiten.

Elftes Kapitel

Es ist Ende Oktober und Zeit für das  traditionelle Torfstechen. Tonda gibt Krabat sein Messer. Dieses Messer besitzt eine magische Eigenschaft. Befindet sich der Besitzer des Messers in Gefahr, färbt sich die Klinge schwarz. Krabat beobachtet, dass Tondas Klinge Schwarz bleibt, seine jedoch sauber erscheint.

Zwölftes Kapitel

Mit dem Ende des Jahres werden alle Knappen immer mürrischer. Als Krabat in der Nacht zu Silvester aufwacht von einem jämmerlichen Schrei, entdeckt er auf dem Fußboden der Bodenstiege den Toten Tonda.

Das zweite Jahr

13. Kapitel und 14. Kapitel

Das Jahr beginnt mit einem traurigen Ereignis, denn die Knappen begraben Tonda. Am Dreikönigstag kehrt der Meister zurück und es geht wieder an die Arbeit. Zudem wird ein neuer Junge gefunden und Krabat von seiner Lehrzeit freigesprochen.

15. Kapitel

In einem Traum erscheint Tonda Krabat. Er fragt ihn daraufhin, wem er in der Mühle eigentlich noch vertrauen kann. Tonda gibt ihm den Rat, er könne nur den Knappen vertrauen, der seinen Namen als Erstes ausruft.

16. Kapitel

Gemeinsam mit Juro begibt sich Krabat an das Grab Tondas und erinnert sich an einen Zauberspruch der schwarzen Schule, der es ihm möglich macht, aus seinem Körper selbst herauszugehen.

17. und 18. Kapitel

Angekommen an der Mühle geht es wieder an die harte Arbeit. Krabat macht sich im 18. Kapitel gemeinsam mit Juro auf dem Weg zum Pferdehandel. Dort wollten die beiden den Trick des Bauens wiederholen und Krabat verwandelt sich in ein Pferd. Doch leider kauft der Meister selbst dieses Pferd, er erkennt den Zauber und scheucht Krabat zur Strafe hin und her.

19. und 20. Kapitel

Ein neues Wasserrad wird errichtet und mit Wein eingeweiht. Als einer Müllersburschen des Weges kam und sich einem Zweikampf mit dem Meister liefert, verliert der Meister. Da wird allen klar, es handelt sich um einen Pumhuphhutt Zauber.  Krabat wird über diesen Zauber deutlich, dass der Meister besiegbar ist.

21. Kapitel

Mit dem Winter und dem Ende des Jahres kommt in der Silvesternacht wieder einer der Knappen zu Tode: Dieses Mal trifft es Michal.

Das dritte Jahr

22. bis 24. Kapitel

Mit dem neuen Jahr kommt wieder ein neuer Bursche – einer der drei Könige. Krabat wird darauf zu einem Altgesellen. Krabat träumt von der Kantorka und hat eine Idee, wie er gerettet werden kann. Merten möchte fliehen, der Meister weiß dies zu verhindern.

25. Kapitel bis 27. Kapitel

Der Gemeinderatspräsident und Scholta kommen zur Mühle und verlangen Eier und Hühner, die der Müller aus Schnee zaubert. Juro hilft den beiden. Krabat wird aufgefordert, fortan den Müll zu beobachten. Juro spricht mit Krabat. Er sieht eine Chance zur Rettung: Erst wenn ein Mädchen sich in ihn und Krabat verliebt, müssen beide nicht sterben.

28. bis 30. Kapitel

Der Meister beobachtet Krabat fortwährend, der sich  wiederum über Nacht mit schlechten Träumen geplagt. Bei einem nächsten Treffen mit der Kantorka erfährt Krabat von dem lebensgefährlichen Freispruch. Kantokra übergibt daraufhin Krabat eine Locke.

31. Kapitel und 32. Kapitel

Der Meister schlägt Krabat vor, die Mühle zu übernehmen und gibt ihm eine Frist von acht Tagen. Krabat lehnt dieses Angebot sofort ab. Kantorka muss daraufhin eine ungeahnte Prüfung bestehen. Sie erkennt Krabat wiederum an seiner unbändigen Angst, dieses für alle auch gleichsam die Befreiung.

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Die Räuber – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Schiller

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Kurze Inhaltsangabe von die Räuber

Die Räuber ist ein klassisches Schauspiel in fünf Akten. Dieses Stück wurde zunächst nicht unter dem eigentlichen Autor Friedrich Schiller herausgebracht, sondern 1781 anonym veröffentlicht. Der Kern des Dramas bildet ein Konflikt zwischen den Brüdern Karl und Franz von Moor. Dabei ist Franz der zweitgeborene und hässlichere Bruder, der über Intrigen an den Gelehrten Karl herankommen möchte. Diese Intrige geht über den Vater Graf Maximilian von Moor. Ursprünglich dachte sich Schiller dieses Werk als Lesedrama und wollte es nicht auf der Bühne sehen. Letztendlich haben die Räuber bei der Uraufführung für so viel Furore gesorgt, dass Friedrich Schiller über Nacht berühmt wurde.

Im eigentlichen Sinne geht das Schauspiel auf die Erzählungen Schuberts „zur Geschichte des menschlichen Herzens“ zurück. Die reichhaltige Verwendung emotionaler Ausdrücke im gesamten Werk soll wiederum die allgemeine Stimmung des Aufbruchs verdeutlichen – typisch für die Sturm und Drang Zeit. So sind auf sprachlicher Ebene zahlreiche Metaphern, Parallelismus, Ironie sowie Emphasen und rhetorische Fragen festzustellen.

Auführliche Zusammenfassung von Die Räuber

Erster Akt

Im ersten Akt befinden wir uns in der Ausgangsposition des Stückes inmitten einer adligen Familie mit dem Namen – von Moor – wieder. Der mittlerweile gealterte Vater Maximilian von Moor sitzt zwischen den Stühlen seiner tief verfeindeten Söhne Franz und Karl. Während Franz, der Jüngere der beiden, noch im Hause des Vaters verweilt, hat es Karl in die Ferne als Student nach Leipzig gezogen. Franz sinnt auf Rache und spielt seinem Vater einen getürkten Brief in die Hände. Dieser ist im Glauben, er habe endlich ein Lebenszeichen und Post von seinem Sohn Karl aus Leipzig erhalten.

Der gefälschte Brief sorgt für Unstimmung

Er nimmt diesen Brief freudig entgegen und liest hastig Zeile für Zeile. Doch ist diesem Schriftstück kein erfreulicher Inhalt zu entnehmen. In dem augenscheinlichen Brief von Karl berichtet er von Schulden, einer Beziehung eines Bankiers und dessen Verlobten, und einem Mord in einem Duell. Der Vater ist tief enttäuscht und glaubt seinem jüngeren Sohn Franz, den Brief von Karl in den Händen zu halten. Daraufhin lässt er sich als pädagogische Maßnahme von Franz überreden, seinen Sohn Karl zu verstoßen. Auch wenn ihn viele Zweifel bewegen, lässt er nun Franz ein Antwortschreiben formulieren, der möchte in schroffer Art und Weise das Zerwürfnis zwischen dem Vater und seinem Sohn mit diesem Brief vollenden.

Die Gründung der Räuberbande

In der zweiten Szene des ersten Aktes befinden wir uns in einer Kneipe in dem Karl – begleitet von seinem Freund Spiegelberg – den Brief des Vaters aus der Feder von Franz erhält und ließt. Karl ist tief enttäuscht von den schroffen Worten des Vaters, lässt den Brief auf den Boden fallen und flüchtet aus dem Raum. Spiegelberg greift sich gemeinsam mit den Freunden das Schreiben und kommt zu dem Entschluss, eine Räuberbande zu gründen. Wenig später kehrt er enttäuscht zurück und macht seinem Unmut über die Gesellschaft und den Verlust der Menschlichkeit Luft. Seine Freunde bauen ihn auf und ermutigen ihn dazu, zum Anführer der Räuberbande zu werden. Alle beschließen einen Eid, der die Freunde innerhalb der Räuberbande aneinander bindet. Spiegelberg verweigert sich dem Eid, denn er hatte insgeheim gehofft, selbst zum Anführer der Räuberbande zu werden. In der Zwischenzeit auf der Burg setzt Franz seine Intrige fort und heuchelt Karls Verlobten Amalia vor, Karl habe den Verlobungsring weggegeben, um in Leipzig Prostituierte damit zu bezahlen. Doch Amalia durchschaut seine Lügen und erteilt ihm eine heftige Abfuhr, Franz lässt seine trügerische Maske fallen und sinnt auf Rache.

Zweiter Akt

Franz steigert sich immer weiter in seiner Rachegelüste hinein und beschließt, seinen Vater zu ermorden, um Herr des Schlosses von Moor zu werden. Er hetzt Hermann, den Bastard, auf und erzählt ihm Lügen über Karl und seinen Vater. Beide hätten sich über seine Herkunft lustig gemacht. Insgeheim hofft er, Hermann als Verbündeten und Mittäter für sich gewinnen zu können. Er verspricht für seine Unterstützung die Hand von Amalia. Franz bittet nun Hermann, seinem Vater eine Botschaft zu übergeben: Er soll sich als Freund von Karl ausgeben. Im Brief steht geschrieben, dass Karl tot ist. Auf die schreckliche Botschaft und die Verkündigung in der zweiten Szene dieses Aktes bricht der Vater völlig hilflos zusammen und gibt sich daraufhin die Schuld am Tod seines Sohnes. Auch seine Verlobte Amalia ist zutiefst erschüttert und versucht händeringend, den alten Vater zu trösten.

Aufbruch in die böhmischen Wälder

In der Zwischenzeit verschlägt es seine Räuberbande in die böhmischen Wälder. Es kommt zu einer Zwischenepisode, die Loyalität und Menschlichkeit unter Beweis stellt. Eines der Bandmitglieder ist Kosinsky – diesen geschätzten Kumpel hat Karl vor dem Galgen gerettet. Vorab kam es zu einem Brand in der Stadt, in der die Hinrichtung stattfinden sollte. Daraufhin fallen Soldaten in den Wald ein und fordern von der Räuberbande, ihren Hauptmann herauszugeben und ihnen im Gegenzug sämtliche Schulden zu erlassen. Doch mit dem Ruf „Tod oder Freiheit“ beginnt ein erbitterter Kampf, da die Bande nicht bereit ist, ihren Hauptmann herauszugeben.

Dritter Akt

Im Garten des Schlosses treffen wiederum Franz und Amalia aufeinander. Er bittet sie nochmals um ihre Hand, doch sie weißt diese in tiefer Trauer zurück. Franz glaubt, sein Vater sei gestorben und er sei der neue Herr des Hauses. Daraufhin befiehlt er Amalia, ihn zu heiraten. Er droht ihr damit, sie ins Kloster zu stecken. Doch rechnet er nicht mit der Antwort, dass sie lieber ins Kloster geht, als ihn zu heiraten. Daraufhin will er sie gewaltsam zur Ehe zwingen und ernennt sie zur Mätresse. Sie spielt ihm eine Versöhnung vor, verbindet ihm die Augen und flüchtet. Hermann erzählt ihr nun die Wahrheit.

Vierter Akt

Kosinsky, der sich kurz zuvor der Bande angeschlossen hatte, reitet im Auftrag von Karl auf das Schloss und kündigt den Grafen von Brand an. Doch kommen Karl mit Anblick seines Schlosses erste Zweifel. Amalia erkennt Karl nicht. Einzig und allein Franz vermag es zu ahnen, wer hinter diesem Grafen von Brand steckt. Er bittet nun seinen Diener, Karl zu vergiften. Doch dieser hat die Identität des Grafen längst erkannt und berichtet ihm nun von den Intrigen, die sich auf dem Schloss zutragen.

Bei einem letzten Treffen zwischen Amalia und Karl bricht er an der reinen Vorstellung, die sie von ihm hat, und verlässt fluchtartig das Schloss. In der Zwischenzeit hatte Spiegelberg versucht, die Rolle des Hauptmannes an sich zu reißen und wollte die Räuberbande dazu aufwiegen, Karl zu ermorden. Kosinsky ersticht ihn. Hermann flüchtet aus dem Schloss und macht sich auf den Weg zu seinem alten Vater, der einsam und verlassen sein Leben fristet.

Fünfter Akt

Franz leidet unterdessen in der Nacht unter Albträumen. Er befindet sich vor dem jüngsten Gericht. Zudem bemerkt er, wie sich die Räuber dem Schloss nähern. Als er bemerkt, dass es die Räuber auf ihn abgesehen haben, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Seine Angst erwächst ins Unermessliche, sodass sich Franz mit einer Hutschnur erdrosselt. Der Schweizer ist daraufhin enttäuscht, Franz nicht lebend überbringen zu können. Er hat somit seinen Auftrag nicht erfüllt und erschießt sich.

Karl übergibt sich einem Tagelöhner

Der alte Moor beklagt anscheinend den zweiten Tod seines jüngsten Sohnes. Karl bittet ihn daraufhin um seinen Segen. Es ist nun an der Zeit und Karl gibt seine Identität preis. Zudem erzählt er seinem Vater, dass er zum Räuberhauptmann wurde. Sein Vater stirbt vor Entsetzen. Amalia jedoch möchte mit Karl zusammenleben. Karl erinnert sich an seinen Schwurspruch mit den Räubern und kann ihr diesen Wunsch nicht erfüllen. Daraufhin wünscht Amalia ihren Tod. Diesen Wunsch erfüllt Karl nach längeren Zweifeln und realisiert an dieser Stelle, dass er sein komplettes Leben nun verwirkt hätte, und übergibt sich einem Tagelöhner. Der Tagelöhner kann mit dem Kopfgeld, das auf Karl ausgesetzt wurde, seine Kinder ernähren, sodass Karls Leben einen letzten Sinn erhalten hat.

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Der Schimmelreiter – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Theodor Storm

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Kurze Inhaltsangabe von Der Schimmelreiter

Es handelt sich beim Schimmelreiter um eine Novelle, die aus der Feder von Theodor Storm entstammt und heute zu einem seiner spannendsten Werke seiner späten Schaffensphase zählt. Das Hauptaugenmerk der gesamten Erzählung liegt auf dem Deichgrafen Hauke Haien. Die gesamte Erzählung geht wiederum auf eine Sage zurück, mit der sich der Autor über viele Jahre hinweg intensiv befasst hat. So war er mit der Entwicklung dieser Novelle ganze zwei Jahre beschäftigt. Im Prinzip erzählt die Novelle die gesamte Lebensgeschichte von Hauke. Diese wurde wiederum von einem Schulmeister in einem Dorf einem Reiter in einer Kneipe erzählt. Diese Erzählung ist als Rahmenhandlung des Stückes zu bezeichnen. Dieser besondere Aufbau ist zugleich ein charakteristisches Merkmal des Schimmelreiters.

Ausführliche Zusammenfassung zu Der Schimmelreiter von Theodor Storm

Der junge Hauke und seine Leidenschaft für die Deiche

Gerade die Deiche Nordfriesland übernehmen eine gewichtige Bedeutung in der gesamten Geschichte und in Haukes Leben. Hauke kommt am Ende der Novelle gemeinsam mit Kind und Frau um. Schon in jungen Jahren interessiert er sich vielmehr für die Arbeit seines Vaters – eines Landvermessers und Kleinbauers – und verzichtet darauf, mit Gleichaltrigen zu spielen. Tagelang beobachtet er seinen Vater bei den Arbeiten und geht ihm bei der Berechnung der Länder zur Hand. Im Zuge seiner Jugend lernt er zudem Niederländisch. Auf diese Weise ist Hauke in der Lage, eine niederländische Ausgabe der Euklied-Werke zu lesen. Diese befinden sich in Besitz seines Vaters. Eine besondere Faszination auf sein Leben und sein Denken üben vor allen Dingen die raue See und ihre Deiche auf ihn aus. So findet man Hauke sehr oft auch des Nachts an einem der Deiche, wir das Aufbrausen der Wellen beobachtet. Dabei verliert er sich in Überlegungen, wie man das Land noch besser vor den einzelnen Sturmfluten schützen könnte.

Hauke kommt zum Deichgrafen Tede

Eines Tages kommt ihm zu Ohren, dass der Deichgraf Tede Volkerts einen seiner Angestellten davon gejagt hat, so bewirbt er sich daraufhin für eine Stelle. Mit der Zeit geht er dem Deichgrafen viel lieber bei den Planungen und Berechnungen zur Hand, als seine Hilfsdienste auszuführen. Der Deichgraf hat Freude daran. Einzig und allein Ole Peters ist von dem Engagement des jungen Hauke nicht angetan. Darüber hinaus gelingt es Hauke, sich das Interesse der Tochter des Deichgrafen zu sichern. Dies verschärft den Konflikt zwischen Ole und Frauke zusehends.

Hauke macht der Tochter des Deichgrafen einen Antrag

Während des nun folgenden nordfriesischen Winterfests gelingt es Hauke, zu gesellschaftlicher Anerkennung zu kommen. Er fasst all seinen Mut zusammen und lässt für Elke  – der Tochter des Deichgrafen – einen Ehering anfertigen. Auf einer anderen Hochzeitsfeier macht er Elke einen Heiratsantrag. Sie weist ihn vorerst zurück. Mit der Begründung, dass sie auf den Tag wartet, an dem ihr Vater sein Amt endlich aufgibt. Hauke führt mittlerweile das Amt des Deichgrafen schon inoffiziell aus. Der Plan ist nun, die Hochzeit rechtzeitig anzukündigen und sich daraufhin als Nachfolger des Deichgrafen zu bewerben. Es kommt innerhalb kürzester Zeit zum Tod beider Väter. Daraufhin erhält Hauke das gesamte Haus und die Ländereien seines Vaters. Nun kommt es zur Ansprache des Deichgrafen.

Wer wird der neue Deichgraf?

Schlussendlich keimt der Konflikt zwischen Ole und Hauke wieder auf. Ole besinnt sich auf das traditionelle Recht und verweist Hauke auf seine Plätze. Deichgraf kann nur der werden, der am meisten Land besitzt. Er hofft nun, das geeignete Mittel zur Hand zu haben, um Haukes Aufstieg als Deichgrafen verhindern zu können. Doch an dieser Stelle meldet sich Elke zu Wort, denn sie sei bereits mit Hauke verloren und die Hochzeit in Planung. Aus diesem Grund würde Frauke den Grundbesitz ihres Vaters überschrieben bekommen und ist damit ein gebürtiger Deichgraf.

Hauke hat ein krankes Pferd von einem Reisenden gekauft und es zu einem stattlichen und eleganten Schimmel gepflegt. Die Einwohner jedoch sind der Meinung, es handelt sich bei dem Schimmel um das lebendig gewordene Skelett der einsamen und verlassenen Hallig Jeverssand.

Die zweifelhafte Ruf des mysteriösen Schimmelreiters

Die Dorfbewohner haben Ehrfurcht, aber auch Zweifel an ihrem Deichgrafen, der sich auf einem Edelschimmel über die Dünen bewegt. Die Bewohner bringen den einst kargen Schimmel mit dem Teufel in Verbindung. Mithilfe des Oberdeichgrafen gelingt es Hauke, endlich die neue Deichform gegen den Willen der Einwohner durchzubringen. Nun wird vor dem eigentlichen Deich ein neuer gesetzt – der Koog bietet überdies den Bauern mehr Ackerfläche. Ein alter Brauch besagt, dass etwas „Lebiges“ in den Deich eingebunden werden muss. Sie beschließen, einen Hund einzugraben. Als Hauke auch diesen Hund rettet, steht es fest: der neue Deich ist verflucht. Darüber hinaus stößt es den Einwohnern übel auf, dass sich über den Bau des neuen Deiches, der Landbesitz von Hauke unverhältnismäßig vergrößert hat.

Der neue Deich und das herannahende Unglück

Die Tage vergehen und Hauke beobachtet auf seinem Schimmel, wie sein neuer Deich den vielen Stürmen widersteht. Gegen seinen eigentlichen Willen und unter der Beschwichtigung der Arbeiter und Ole führt er Jahr für Jahr Maßnahmen an den Deichen durch, obwohl er bereits erkennt, dass die Vorderseite, die zur See zeigt, relativ marode geworden ist. So kommt es, wie es kommen musste und eines Nachts bricht der alte Deich vollends durch. Aus Angst um ihren Mann eilt Elke mit der geisteskranken Tochter Wienke zum Deich und wird unter den Wassermassen begraben. Hauke stürzt sich ebenfalls in die Fluten aus Verzweiflung mit seinem Schimmel und unter den Rufen: „Herr Gott, nimm mich; verschon die andere!“

Rückkehr zur Rahmenhandlung und zum Schulmeister

An dieser Stelle endet die eigentliche Geschichte des Schulmeisters und es geht zurück zum Beginn der Novelle und in die Rahmenhandlung. Der Schulmeister verweist darauf, dass die Geschichte immer wieder anders erzählt wird. Darüber hinaus erzählt er über den neuen Deich, den einst Hauke bauen ließ, dass er noch heute nach ca. 100 Jahren den unbändigen Fluten sicher standhält. Darüber hinaus sind die Einwohner der Meinung, dass das Pferdeskelett des Schimmels nach der Tragödie von Hauke nun wieder zurück auf den Deichen ist und dort umherwandelt.

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Streuselschnecke – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Julia Franck

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Kurze Inhaltsangabe zu Streuselschnecke

Zugegebenermaßen ist der Titel recht ungewöhnlich: Streuselschnecke ist eine Kurzgeschichte von der Autorin Julia Franck. Sie thematisiert in ihrem Text die Liebe einer Tochter zu ihrem Vater. Diese Tochter sein 14-jähriges Mädchen. Die Welt liegt ihr nach der Trennung von ihrer Mutter nicht gerade zu Füßen. Doch hat sie die Gelegenheit, ihren Vater zum ersten Mal kennen zu lernen. Leider hat das Schicksal Gewalt über das Leben genommen. Der Vater ist sehr krank und wird noch im Laufe der Geschichte sterben.

Ausführliche Zusammenfassung von Streuselschnecke

Die Tragik einer späten Liebe

Die Protagonistin trifft in Deutschlands Hauptstadt Berlin auf ihren Vater und geht mit ihm gemeinsam aus. Er stellt ihr seine Freunde vor und sie besucht ihn mehr als ein Mal auf der Arbeit. Zwei Jahre später setzt die Kurzgeschichte wieder ein, und die Tochter besucht ihren Vater ein zweites Mal. Die Situation sieht jetzt etwas anders aus, der Vater ist schwer erkrankt. Die Tochter hat sich vorgenommen, ihrem Vater jeden Wunsch zu erfüllen. Er jedoch einen ganz außergewöhnlichen Wunsch und fragt nach einer Streuselschnecke. Daraufhin stirbt der Vater an seiner Krankheit. Die Tochter kommt zu seinee Beerdigung. Ihre Mutter zieht es vor, der Beerdigung nicht beizuwohnen.

Das erste Treffen zwischen zwei Fremden in Berlin

Die Kurzgeschichte setzt ganz ungewöhnlich ein, denn die Autorin zieht vor, uns Leser etwas in die Irre zu führen. Es wird nicht sofort klar, dass es sich bei dem Mann um den Vater der Tochter handelt. Es könnte genauso gut auch ihr neuer Freund sein. So gehen beide ins Kino, er stellt ihr seine Freunde vor. „Der Mann nannte seinen Namen, sagte mir, er lebe in Berlin, und fragte, ob ich ihn kennen lernen wolle.“ An dieser Stelle ist nicht von dem Vater die Rede, nur von einem fremden Mann, der sich mit der Vierzehnjährigen treffen will. Die nächste Information widmet sich dem sozialen Background des Mädchens, die nun nicht mehr gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester lebt, sondern bei Freunden in Berlin untergekommen ist. Der Grund für die räumliche Trennung von der Mutter und der Schwester wird jedoch nicht eingehend erläutert.

Bei dem ersten Treffen tritt besagter Mann in Jeans, Jacke und Hose auf. Gemeinsam gehen sie ins Café Richter, das sich am Hindemithplatz befindet. Für ihr erstes Treffen entscheiden sich, beide ins Kino zu gehen und einen Film von Romer zu sehen. Alles erinnert an dieser Stelle noch nach ein unvergängliches Date mit ungewissem Ausgang. Der Mann wird als schüchtern, aber nicht unsympathisch beschrieben. Dann folgen weitere Treffen auf der Arbeit des Mannes. An dieser Stelle dürfte sich der Leser wundern, warum das Mädchen einen »fremden« Mann auf der Arbeit besucht. Einen ersten Wink der Vertrautheit gibt die Äußerung „Ich ahnte, was das Lächeln verriet.“ An dieser Stelle könnte der Leser annehmen, dass das Mädchen mehr weiß und den Mann eigentlich näher kennt. Der Mann lebt vom Schreiben und führt Regie bei einigen Filmen.

Die Unwissenheit des Lesers

Im nächsten Sinnesabschnitt ist davon die Rede, dass sich das Mädchen fragt, ob es den Mann auch nach Geld fragen könne. Doch der innere Monolog wird abgewendet, sie könne für sich selbst sorgen. Eine doch recht fragwürdige Situation mit gerade einmal 14 Jahren. Im nächsten Schritt kann der Leser nachvollziehen, dass das Mädchen schon jetzt mit sich und ihrem Schicksal hadert. Sie stellt sich vor, einmal als Kellnerin zu arbeiten, um aus ihrem Leben etwas zu machen. Dieser Gedankengang orientiert sich an dem Job und dem Vorbild des Mannes.

Das schwere Schicksal des Vaters

Es folgt ein zeitlicher Umbruch zwei Jahren. In der Zwischenzeit ist der Vater erkrankt, und erzählt dem Mädchen, er würde bald sterben. Er befindet sich im Krankenhaus und, auch wenn sich beide noch nicht gut genug kennen, offenbart er dem Mädchen seine Ängste. Er habe Angst vor dem Tod und möchte diesen so schnell wie möglich hinter sich bringen. An diesem Grund kann man nachvollziehen, dass das Mädchen Mitleid verspürt und ihm unbedingt helfen möchte. Er wiederum hat keinen anderen Wunsch als Morphium.

Im nächsten Schritt erfährt der Leser wieder mehr über das Mädchen. Sie hat angeblich Freunde, die sich mit Drogen auskennen. Wahrscheinlich ist das Mädchen bereits in das falsche Milieu hineingeraten. Ob aus privatem oder familiärem Hintergrund, das erfährt der Leser nicht. Morphium möchte und kann sie dem Mann nicht besorgen. Sie fragt ihn, was ein Wunsch wäre. Er selbst besinnt sich in seiner schwersten Zeit nun auf die einfachsten Dinge des Lebens und möchte eine Streuselschnecke. Sie geht nach Hause und backt ihm zwei Bleche frisch duftende Streuselschnecken. Dieser Kuchen aus ihren Händen lässt sich in gleich mehrere Richtungen deuten. Zum einen ist es der einfache und hausgemachte Kuchen seiner Tochter und vielleicht die Erinnerung und der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben. Etwaiges äußert er auch in der Kurzgeschichte. So hätte er gern mit ihr gelebt. Vermutlich lenkt der Duft und die Frische des Kuchens ihn von dem eigenen Leid und Schicksal ab – zumindest für einen Augenblick.

Die Streuselschnecke nimmt ein trauriges Ende

Diese Kurzgeschichte endet traurig mit dem Begräbnis des Mannes, an dem das Mädchen und die Schwester teilnehmen. Erst an diesem Punkt erfährt ein Leser, dass es sich um den Vater handelt. An dieser Stelle tritt auch die Schwester auf. Der Leser erfährt, dass die Mutter nicht an der Beerdigung teilnimmt und das auch nur, weil sie den Vater wahrscheinlich noch weniger als das Mädchen kannte und ihn weniger liebte. An diesem Punkt ist davon auszugehen, dass ein inniges Gefühl und eine Bindung zwischen Vater und Tochter im Zuge der gemeinsamen Jahre und der wenigen Treffen entwickelt haben.

Die typischen Merkmale der Kurzgeschichte

Diese Kurzgeschichte ist voller typischer Merkmale dieser Gattung. So treten die Hauptfiguren zwar auf, bleiben jedoch über die gesamte Geschichte hinweg anonym. Dem Leser wird so die Möglichkeit gegeben, die eigenen Ängste und Empfindungen sowie Bedürfnisse in die Figuren zu projizieren. Darüber hinaus geht es in einen unmittelbaren Einstieg direkt in die Handlung hinein, die bis zum Ende hin linear verläuft. Das Verhältnis zwischen beiden wandelt sich von der Fremde bis hin zum Vertrauten. Auch wenn die Beziehung auf den ersten Blick nur sehr langsam wächst, scheint die Liebe zwischen beiden immer inniger zu werden. Vermutlich ist gerade die Tochter offen für solche Gefühle, da sie sich erst kürzlich dazu entschlossen hat, nicht mehr bei der Mutter und der Schwester zu leben. Gerade in einem so chaotischen Alter wie mit 14 Jahren ist das Mädchen offen für die Bekanntschaft ihres Vaters und muss dennoch mit einem schweren Schicksalsschlag umgehen. Dank der Autorin Julia bietet sich ein direkter Einblick in die Seele und in die Gedankenwelt des Mädchens, die in ihrer schwierigsten Lebensphase auf ihren Vater trifft, ihre Liebe zu ihrem Vater entdeckt und dann Abschied nehmen muss.

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Tauben im Gras – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Wolfgang Koeppen

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Kurze Inhaltsangabe von Tauben im Gras

Wir haben es mit einem Roman zu tun, der als erste Ausgabe eine dreiteilige eröffnet und aus der Feder von Wolfgang Koeppen stammt. Der Autor nennt in seinem Werk weder Zeit noch Ort, doch anhand der Handlung lässt sich vermuten, dass der Roman auf die Jahre 1949 – 1951 in München verweist. Zu den beiden Hauptakteuren – wenn man es so nennen mag – gehören Philipp und Emilie, seine Frau. Dem Autor ist es mit „Tauben im Gras“ gelungen, seinen Lesern ein unmittelbares Bild von Deutschland kurz nach dem Kriegsende bis hin zum Wirtschaftswunder zu geben. Dabei hat er auf eine Charakterisierung seiner Hauptcharaktere und Nebenfiguren verzichtet. Auch die Handlung setzt sich anstelle aus einem geschlossenen Handlungsstrang aus mehreren Episoden zusammen. Wir finden weder einen schlüssigen Anfang noch ein klar definiertes Ende von Tauben im Gras.

Ausführliche Zusammenfassung von Tauben im Gras

105 Episoden zeichnen gesellschaftliches Abbild einer Zeit

Der Roman ist vielmehr als eine Art Verflechtung über 100 Ländern sowie kürzeren Abschnitten zu verstehen. Die Handlung setzt mit dem Schauspieler Alexander ein, der es sich vorgenommen hat, einen neuen Film zu drehen. Der Film soll den Titel „Erzherzogliebe“ tragen. Alexander und seine Frau Messalina haben eine gemeinsame Tochter namens Hillegonda. Ihre Tochter wird von dem Kindermädchen Emmi betreut. Sie ist der Meinung, dass die gemeinsame Tochter der beiden ein Kind der Sünde sei und stets völlig trivialen Gesprächen ausgesetzt ist. Alexander beauftragt den Schriftsteller Philipp als seinen zukünftigen Drehbuchautor. Seine Frau Emilia ist von diesem Engagement begeistert und unterstützt ihren Mann Philipp mit Geldern für den Film. Der zeigt sich wiederum zunehmend überfordert von diesem Auftrag. Sie beginnt damit, verschiedene Einrichtungsgegenstände und Antiquitäten zu verkaufen.

Rassistische Vorurteile und Gegensätze

Ein paar Häuser weiter – nicht weit entfernt von den gemeinsamen Wohnung von Philipp und Emilia – steht das Café „Schön“, in dem sich regelmäßig die amerikanischen GIs treffen. Hier treffen wir auf zwei Figuren: den dunkelhäutigen Soldaten Washington Prince und seine Freundin Carla. Carla ist schwanger von Washington zum Unwillen ihrer Mutter, die über die Beziehung ihrer Tochter mit einem dunkelhäutigen Mann nur die Nase rümpft. Sie scheint es fast geschafft zu haben, Carla dazu zu bringen, das gemeinsame Kind abzutreiben. Glücklicherweise gelingt es Washington, die Abtreibung zu verhindern. Da ist dann noch der Sohn von Carla: Heinz bewundert Washington als Sportler, obwohl er ihn eigentlich aufgrund seiner Hautfarbe verachten sollte. Er sieht sich mit einem inneren Konflikt konfrontiert.

In der nächsten Episode kommt zu einem Baseballspiel. Dies ist der Zeitpunkt, als sich die Schicksale der Personen im Buch verknüpfen. Bei diesem Treffen kommen Washington, der Ex GI Odysseus, Josef der Dienstmann und sein Sohn Ezra zusammen. Ganz nebenbei erfährt der Leser, dass Washington, mit dem Gedanken spielt, in Paris ein Café zu eröffnen.

Desinteresse der Gesellschaft an der Philosophie

Philipp und Emilia besuchen regelmäßig den Psychiater und ehemaligen Militärarzt Dr. Behude, der ebenso interessiert an einem Vortrag des Schriftstellers Edwin ist. Auch Messalina – Alexanders Frau – möchte sich diesen Vortrag nicht entgehen lassen. An dieser Stelle ahnt der Leser noch nicht, dass mit dem Vortrag die ganze Situation in einem Desaster endet, da die Lautsprecheranlage nicht mitspielt. Von dem aufkommenden Krach fühlt sich der Lehrer Schnakenbach gestört, der sich gerade mitten in seinen Recherchen über die medizinische Entwicklung der USA befindet. Doch selbst als die technischen Probleme behoben waren, und Edwin endlich mit dem Vortrag startet, kann er sich nur über wenig interessiertes Publikum freuen.

Philipp spürt seine Überforderung

In der Zwischenzeit geht es mit der Handlung zurück zu Schriftsteller Philipp. Er fühlt sich zusehends überfordert mit der Aufgabe, ein Drehbuch zu verfassen. Darüber hinaus bekommt er ein lukratives Angebot von der Tageszeitung „Neues Blatt“, das ihn bittet, mit Edwin ein Interview zu führen. Philipp wird damit betraut, ein sensibles Thema anzusprechen und mit Edwin über einen potentiell möglichen dritten Weltkrieg zu diskutieren. Philipp versagt abermals. Er traut sich nicht einmal, den Wissenschaftler anzusprechen.

Es geht nun zurück in das Café „Schön“. Hier zetteln mittlerweile alkoholisierte Gäste eine Schlägerei an. Mitten in der Schlägerei befindet sich Odysseus, sein Anwalt und Washington. Die ganze Situation bauscht sich immer weiter auf. Die Anwesenden versuchen, Washington und Carla zu steinigen. Auch Heinz wird versehentlich mit Steinen attackiert. Wissenschaftler Edwin wird mittlerweile von einem Jungen vom Straßenstrich schwer verprügelt. Die Jungen denken, er sei ein wohlhabender alter Mann und haben sich vorgenommen, ihn auszurauben.

Steinigung im Café „Schön“ – absurdes Ende

Was auf uns Leser wie ein Sammelsurium unterschiedlicher Gegebenheiten und Episoden sowie kuriose Ereignisse wirkt, ist ein Querschnitt des Autors durch das gesamte gesellschaftliche und moralische Leben sowie die herrschenden rassistischen Verhältnisse kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Gerade das Fehlen der positiven Werte und Maßstäbe der Gesellschaft kommt in den einzelnen Situationen klar zum Ausdruck. Im Kleinbürgertum herrscht vor allen Dingen Aussichtslosigkeit. Dies möchte der Autor durch die inneren Monologe sowie durch die sehr plastischen Vergleiche potentieller Gefahren zum Ausdruck bringen. Diese Situationen lassen sich bis in den Tod hinein steigern. Dies offenbart wiederum die Ausweglosigkeit vieler Menschen in einer der schwersten Zeiten Deutschlands. Betrachten wir nun diesen Roman unter analytischen Gesichtspunkten, lässt sich eine Menge herausnehmen aus einer Zeit, in der Deutschland sich aus dem gesellschaftlichen und moralischen Tiefpunkt mühselig heraus bewegte.

Tauben im Gras – erster Roman einer Trilogie

Dieser erste Roman ordnet sich in die Trilogie des Scheiterns ein. Darüber hinaus schaffte es der Roman in Marcel Reich-Ranickis 20 Bände des umfassenden Kanons der deutschsprachigen Romane. Insgesamt lassen sich 105 Erzählsequenzen unterscheiden, die in Episoden aufgeteilt werden. Immer wieder gelingt es dem Autor, die einzelnen Sequenzen geschickt miteinander zu verknüpfen und auf diese Weise für die ein oder anderen verwirrenden Überraschungsmomente zu sorgen. Eines der Hauptcharakteristika von „Tauben im Gras“ ist das Fehlen eines wirklichen Hauptakteurs und Protagonisten. Der Leser kann sich an keiner Figur orientieren. Jedes Mal, wenn man sich an eine der handelnden Personen gewöhnt hat, wechselt die Situation an einen anderen Ort. Über 30 Personen treten immer wieder in der Handlung auf und nur ganz Wenige entwickeln einen wirklichen Charakter.

Die wichtigsten Charaktere des Romans

Da ist der frustrierte Schriftsteller Philipp, der einfach nicht in der Lage ist, seinen Worten Ausdruck zu verleihen. Er agiert als Außenseiter der Gesellschaft und fühlt sich zunehmend isoliert. Der Schriftsteller lässt sich mit einer Art modernem, neuen Hamlet vergleichen, denn das eigene Grübeln und Verhalten hindert ihn am eigentlichen Handeln. Seine Frau Emilie war noch vor dem Krieg eine äußerst wohlhabende Erbin. Von ihrem einstigen Reichtum blieben ihr nur einige Häuser. Doch diese verursachen viel mehr Kosten, als sie Geld bringen. Sie beginnt damit, ihre Antiquitäten und Habschaften zu veräußern, um wieder zu Geld zu kommen.

Rassendiskriminierung und stereotype Überbleibsel des Krieges

Odysseus ist einer der beiden dunkelhäutigen Amerikaner und Soldaten. Er bildet einen wirklichen Konterpart zum Schriftsteller Philipp. Er handelt aktiv und ist bei diesem wichtigen Ereignis zugegen. Emil ist der Gepäckträger, einer der einzigen stabilen Charaktere in dem Buch. Damals zur NS-Zeit war er lediglich ein Mitläufer und grübelt noch heute über die Vergangenheit. Er wird im Verlauf des Romans erschlagen, der Leser wird nicht erfahren, ob Odysseus der eigentliche Mörder ist. Auch der Sportler Washington ist dunkelhäutig. Er sieht sich in einer Welt ohne Rassendiskriminierung und glaubt immer noch an seine persönlichen Träume. Seine Geliebte Carla ist von ihm schwanger. Sie wird wie die anderen weiblichen Akteure in diesem Buch eher negativ beschrieben. Zum Ende des Romans werden beide Opfer rassistischer Ausschreitungen in dem Café „Schön“. Zu guter Letzt wollen wir Mr. Edwin nicht vernachlässigen, einen philosophierender Dichter, der in der Stadt einen Vortrag hält, für den sich eigentlich keiner interessiert. Die Anwesenden sehen in seinem Vortrag lediglich eine Art gesellschaftliches Ereignis und eine gelungene Abwechslung vom Alltag.

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Aus dem Leben eines Taugenichts – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Joseph von Eichendorff

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Kurze Inhaltsangabe zu Aus dem Leben eines Taugenichts

Diese Novelle wurde 1822 bis 1823 von Joseph von Eichendorff entworfen und 1826 veröffentlicht. Heute ist dieses Stück als das Highlight der damaligen musikalischen Prosa anzusehen und zugleich als eines der wichtigsten Werke der Epoche der Spätromantik. Eine Fülle von lyrisch epischen Elementen lassen sich in der ergiebigen, offenen Form entdecken. Zudem ist dieses Meisterwerk der Spätromantik mit einer Vielzahl von Liedern und Gedichten gespickt.

Ausführliche Zusammenfassung von Aus dem Leben eines Taugenichts

Die Story setzt bei einem Müller und seinem Sohn ein. Der Müller scheint mit dem Verhalten seines Sohnes nicht zufrieden zu sein und beschimpft ihn als Taugenichts. Der Sohn wiederum ist auch nicht begeistert von der Arbeit in der Mühle und zieht in die Welt hinaus. Ohne Ziel und mit seiner Geige unter dem Arm wird er von zwei Damen in einer Kutsche mitgenommen. Die beiden vornehmen Damen scheinen, seine Musik zu mögen. Gemeinsam geht es auf ein Schloss in der Nähe von Wien. Diese Begegnung soll das gesamte Leben und das Schicksal unseres Protagonisten entscheiden. Zunächst einmal erhält der Taugenichts eine Anstellung als Gärtner. Es dauert nicht lang und er verliebt sich in die Jüngere der Beiden. Darüber hinaus wird er vom Gärtner zum Zolleinnehmer befördert. Er befreit seinen Garten rund um das kleine Zollhäuschen von den nutzbringenden Kartoffeln, um Blumen für seine Angebetete anzubauen.  Dies macht die romantische und verliebte Stimmung des Taugenichts deutlich. Ein wenig später freundet er sich mit dem Portier an.

Doch muss er eines Tages seine Geliebte gemeinsam mit einem Offizier auf dem Balkon beobachten. Er ist zutiefst enttäuscht, möchte dies nicht auf sich sitzen lassen und verschwindet vom Schloss. Mit dieser Reaktion und Wendung seiner geliebten hatte nicht gerechnet können.

Die Flucht nach Italien

Den Taugenichts zieht es daraufhin nach Italien. In einem Dorf vor einem Wirtshaus trifft er auf zwei Reiter. Der Taugenichts denkt, die beiden seien Räuber, doch stellt sich heraus, dass er es mit den zwei Malern Leonard und Guido zu tun hat. Der Taugenichts soll die beiden Reiter in das Dorf B. begleiten. Sie gehen nun gemeinsam auf die Reise, schlafen des Nachts in Wirtshäusern und ziehen am Tage weiter. Doch als der Taugenichts eines Tages aus seinen Träumen aufwacht, findet er die Betten der beiden Maler leer vor. Sie scheinen gegangen zu sein und haben ihm glücklicherweise einen vollen Geldbeutel da gelassen. Der Taugenichts beschließt mit der Postkutsche, allein weiter zu reisen.

Die Schlüsselstelle dieser Novelle

Im nächsten Moment kommt es zur Schlüsselstelle der ganzen Novelle, denn der Taugenichts erhält einen Brief von seiner geliebten Aurelie. In diesem Brief bittet sie ihn, zurück zum Schloss zu kommen, denn sie hätten alle Hindernisse beseitigt. Eigentlich ist dies kein Liebesbrief an den Taugenichts, sondern eher ein Freundschaftsbrief, der von einer Frau an eine andere geschrieben wurde. Dies hat jedoch erst zum Ende der Novelle erst wirklich Bedeutung.

Der Taugenichts selbst reagiert überglücklich und macht sich sofort auf den Weg zum Schloss. Auf seiner Reise zurück auf das Schloss kommt er nach Rom. Des Nachts geht er völlig ruhelos durch die Straßen der Stadt, und meint immer wieder, die Stimme einer schönen Frau gehört und eine weiße Gestalt gesehen zu haben. Er trifft am nächsten Morgen nicht auf die junge Frau, sondern auf einen Landsmann, der sich ihm als Maler vorstellt. Er zeigt ihm verschiedene Werke von Leonardo Da Vinci und Guido Reni. Überdies erzählt der Taugenichts diesem Landsmann, er sei genau mit diesen Malern über viele Tage durchs Land gereist. Was für unseren Taugenichts von Relevanz ist: Es soll eine Jungfrau in der Stadt zugegen sein, die auf diese drei Herren treffen möchte. Der Taugenichts macht sich auf den Weg und sucht die Frau.

Eine kuriose Begebenheit im Schlossgarten

In der nächsten Situation entdeckt er in einem Garten ein streitendes Paar. Bei der einen Person handelt es sich um die Kammerjungfer seiner Geliebten vom Wiener Schloss. Sie übergibt ihm heimlich eine Einladung für ein Treffen. An ihrem geheimen Treffpunkt entdeckt er eine Person, die den Mantel des Malers trägt. Er denkt, dieser Maler möchte sich an der jungen Gräfin vergehen und stürzt in die Situation. Doch seine Geliebte entpuppt sich als eine ihm völlig fremde, korpulente Dame.

Der Taugenichts kommt im Schloss an

Der Taugenichts ist völlig desillusioniert und macht sich auf den Weg nach Deutschland. Nun trifft er auf seiner Reise auf drei Studenten, die sich mehr recht als schlecht mit Blasmusik ihr Geld verdienen. Einer der beiden stellt sich als ein Vetter eines Portiers vor. Tatsächlich ist dies ein Verwandter des Portiers an dem Schloss, an dem der Taugenichts gewesen ist. Sie beschließen nun, gemeinsam zurück zum Schloss zu reisen, um auf einer Hochzeit zu spielen. Immer noch denkt der Taugenichts, es handle sich um die Hochzeit zwischen ihm und seiner Geliebten.

Die Aufschlüsselung der verworrenen Geschichte

Als die drei nun endlich auf dem Schloss ankommen, eilt der Taugenichts direkt in den Garten. Hier trifft er überraschenderweise auf den Herrn Guido, der seiner allerliebsten Aurelia gerade eine alte Weise vorsingt. Aurelia schreit auf, beim Anblick des Taugenichts. Auch der Herr Leonard befindet sich genau in diesem Garten. Er nimmt Aurelia an die Hand und führt sie zum Taugenichts, um beide endlich über die Geschichte aufzuklären. Der Herr Leonard ist der Graf des Schlosses und Herr Guido seine Geliebte Flora.

Floras Mutter hat die Liebe der beiden zuerst nicht gebilligt, nicht zuletzt, weil es auch einen anderen Bewerber gab. Aus diesem Grund haben sich die beiden dazu entschlossen, für ihre Liebe nach Italien zu flüchten. Doch wurden sie auf ihrer Reise verfolgt und mussten aus diesem Grund den Taugenichts allein weiterreisen lassen. Aurelie wiederum ist gar keine Adlige. Sie ist ein Waisenkind, das der Portier – ihr Onkel – einst auf das Schloss gebracht hat. Die Gräfin hat sie daraufhin als Stieftochter angenommen. So steht der Liebe der beiden nichts mehr im Weg. Der Taugenichts bekommt nun endlich seine Geliebte Aurelie. Zur Hochzeit erhalten beide das romantische Schlösschen und den schönen Garten sowie die Weinberge. Ihre Flitterwochen verbringen sie in Italien. Gerade am Ende bekommt der Leser den Eindruck, man befindet sich in einem Märchen, das nach der Aufschlüsselung der Verwandtschaftsverhältnisse in einem Happy-End gipfelt.

Lyrische und epische Elemente des Werkes

Setzen wir den analysierenden Stift an, wird an dieser Story die Ständegesellschaft und ihre Macht im Hinblick auf Gefühle und menschlichen Verbindungen deutlich. Joseph von Eichendorff hat auf wunderbare Weise die Verwandtschaftsbeziehungen in seinem Werk miteinander verwoben, um diese am Ende zu einer Farce aufzulösen. Beim Lesen fallen immer wieder die epischen und lyrischen Elemente auf, die eine reiche Plattform für die formgebende Analyse bieten. Der Autor schildert das gesamte Geschehen aus der Ich-Perspektive, wobei die epische Form immer wieder durch Lyrik eine Auflockerung erfährt. Seine Gedichte und Lieder ziehen sich durch das gesamte Werk. Wir müssen wohl nicht noch einmal darauf hinweisen, dass auch immer wieder Merkmale eines Märchens auftauchen. Gerade die naive und einfache Erzählweise des Taugenichts verweist auf die Märchenelemente. Die Wanderung des Taugenichts und die Flucht vom Schloss sind mit einer Flucht aus der bürgerlichen Realität gleichzusetzen. Er flüchtet vor seinen Pflichten und kommt am Ende seiner langen Wanderung doch wieder in einem gesicherten bürgerlichen Leben seiner geliebten Aurelie an. So lässt sich die Wanderung auch als eines der zentralen Motive in diesem Werk verstehen.

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Blueprint – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Charlotte Kerner

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Kurze Inhaltsangabe zu Blueprint   

Es handelt sich bei Blueprint um einen Roman von Charlotte Kerner. Dieses Stück ist 1999 erschienen und widmet sich der Debatte der Klontechnologie. Eine Verfilmung folgte 2003. Der Fokus dieses Romans liegt auf einer hochbegabten Pianistin und Komponistin namens Iris Sellin. Im Alter von 30 Jahren hat sie erfahren, dass sie an Multiple Sklerose erkrankt ist. Daraufhin trifft sie einen folgenschweren Entschluss: Sie möchte sich klonen lassen. Durch ihren Klon denkt sie, sie könne ihr Talent in vollem Maße bewahren. Die Fortpflanzung und die Teilung mit einem anderen oder eine fleischgewordene, natürliche Weitergabe ihres Talents – diese Risiken möchte sie keinesfalls eingehen. Es folgt eine künstliche Befruchtung, die auf Anhieb anschlägt. Die kleine Siri wächst wie jedes andere Kind glücklicher auf. Sie besitzt die identischen musikalischen Talente und Begabungen ihrer Mutter. Siri erhält im Alter von sieben Jahren Mr Black – den gleichen Flügel, auf dem ihre Mutter damals spielen lernte.

Ausführliche Zusammenfassung von Blueprint

Iris schlimmster MS-Schub

Als Siri sieben Jahre alt ist, hat ihre Mutter ihren schlimmsten MS-Schub. Der Entschluss ihrer Mutter steht dennoch fest, sich fortan intensiv der musikalischen Ausbildung ihrer Tochter zu widmen. Einen wahren Kontrast bilden Siris Streifzüge gemeinsam mit dem Freund Janeck durch die Stadt. Dieser zieht Siri immer wieder heraus aus der Isolation und zeigt ihr die anderen Facetten, die das Leben bietet. Mit acht Jahren gibt Siri gemeinsam mit ihrer Mutter ein Konzert und erlebt dies als intensives Einswerden. Sie möchte sich nun voll und ganz diesem Gefühl hingeben und akzeptiert zu diesem Zeitpunkt noch eine sich daraus ergebende, soziale Isolation. Im Gegenzug dazu wünscht Siri sich immer noch als Individuum von ihrer Mutter wahrgenommen zu werden.

Siri wächst zu einer jungen Frau heran

Mit der Periode kommt es zu den ersten Problemen, denn Siri erkennt immer deutlicher die Ähnlichkeit zu ihrer Mutter. Gerade die körperliche Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter, ist dem jungen Mädchen in diesem Lebensstadium mehr als peinlich. Siri ist verzweifelt auf der Suche nach ihrer Identität und bekommt dennoch jeden Tag das eigene Spiegelbild vorgesetzt: ihre Mutter, die von Tag zu Tag immer schwächer und unbeholfener wird. Darüber hinaus lieben beide denselben Mann.

Abkehr von der Musik

Siri beschließt darauf, sich von der Musik abzuwenden. Der erste Versuch, ein Konzert im Alter von 16 Jahren zu geben, scheitert kläglich. Sie macht sich über den gesamten Verlauf hinweg immer wieder Gedanken, was die Zuhörer über sie denken würden und kann sich so nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Direkt nach Siri spielt ihre Mutter Iris und mach ihr Scheitern noch offensichtlicher. Ihre Tochter beschließt, mit der Musik abzuschließen. Ein kräftiges Echo folgt vonseiten der Presse und der Medien, denn diese sind überaus enttäuscht über die Entwicklungen von Siri. Doch damit nicht genug, sie sucht auch den räumlichen Abstand zu ihrer Mutter und zieht zu Janeck. Er ist der Sohn von ihrem früheren Kindermädchen, der von Anfang an wie ein Bruder für Siri war. Siri besucht die Kunsthochschule und studiert bildende Kunst.

Iris liegt im Sterben

Erst als Iris im Sterben liegt kommen sich Mutter und Tochter wieder näher. Mit dem Tod ihrer Mutter fühlt Siri eine Art Befreiung und erreicht in der Kunst ebenso große Erfolge wie ihre Mutter einst mit der Musik.

Der Entschluss zum Roman Blueprint

Kurz nach dem Roman haben sich die Rezensionen und Kritiker überschlagen und bezeichneten diesen als ein hochkritisches Stück zur aktuellen Debatte. Charlotte ist es gelungen, mit ihrem Werk darzustellen, was der Wissenschaft möglich ist und welche Auswirkungen diese effektiven Neuerungen auf die menschlichen Verhältnisse und die Gesellschaft haben. Eindrucksvoll geschrieben und ganz nah an den Empfindungen kann dieser Roman mühelos erwachsene, aber auch jugendliche Leser in seinen Bann ziehen. Die ausdrucksvolle Spannung und der Sarkasmus der Autorin verspürt ein Leser bis zu letzten Seite.

Unwiderruflich verweist der Titel Blueprint auf die Blaupause, die es vermag, einen Klon bzw. eine identische Kopie vom Original herzustellen. Doch in dieser Story wird sich herauszustellen, dass eine identische Kopie mit Empfindungen und Gefühlen ausgestattet ist, um dem eigenen Leben eine charakteristische Richtung zu geben. Es ist nicht immer nur die genetische Definition eines Lebewesens, die unweigerlich den späteren Verlauf und die Lebensgeschichte beeinflusst. Über den gesamten Roman hinweg lehnt Siri Selin den Begriff des Klons entschieden ab und entscheidet sich selbst für die Bezeichnung Blueprint.

Erst am Sterbebett der Mutter fühlt sich die Tochter zum ersten Mal als wirkliches Individuum, das ein zweites Mal geboren wird. Sie nutzt die Beerdigung und das Begräbnis ihrer Mutter dazu, um ein zweites Mal vor anderen Menschen Klavier zu spielen. Zugegebenermaßen genießt sie selbst den Applaus, den sie für ihr Klavierspiel bekommt, lehnt jedoch das Angebot einer Konzertagentur entschieden ab. Siri geht an die Kunsthochschule Berlin. Parallel dazu schließt sie die Arbeiten an Blueprint ab.

Zweiteiliger Epilog

Im ersten Teil des Epilogs trifft Siri ganze zehn Jahre später auf ihrer Debut Kunstausstellung auf den Sohn von Professor Fischer. Auch wenn sie sich zu ihm hingezogen fühlt, widersteht Siri der Versuchung und wendet sich entschieden von ihrer Vergangenheit ab. Sie hat mit Künstlernamen Double-Jou entschieden, ihr eigenes selbstbestimmtes Leben zu führen.

Im Epilog lässt Charlotte eine fiktive Humangenetikerin sprechen. Sie äußert sich direkt nach dem Tod von Iris zehn Jahre später zu dem Klonverfahren und beschreibt dieses als eine akzeptable und tolerierbare Art und Weise der Fortpflanzung. Sie ist sogar der Meinung, dass sich ein Klon später selbst zu einer starken Persönlichkeit entwickeln wird.

Preisgekrönter Jugendroman

Der Zukunftsroman von Charlotte Kerner hat 1999 den Jugendliteraturpreis erhalten. Nicht zuletzt weil sich der Roman mit einem sehr umstrittenen Thema befasst und einen Blick in die nahe Zukunft riskiert. Zu den Handlungsorten des Romans zählen überwiegend Lübeck und Hamburg. Der Leser hat das Gefühl, die Erzählerin nimmt zwei unterschiedliche Perspektiven ein. Die erste Perspektive ist die einer übergeordneten dritten Person und die zweite Perspektive widmet sich voll und ganz Siri in tiefergehenden, persönlichen Monologen.

Blueprint, der Film

Der Film Blueprint kam 2003 in die Kinos. Rolf Schnübel führte Regie und Franke Potente agierte in der Rolle der Iris und der Siri Selin. Die Filmkritiker lobten die exzellent besetzte Doppelrolle. Im Fokus des Filmes steht die ethische Frage des Klonens. Im Gegensatz zum Buch treffen wir im Film auf einen völlig neuen Charakter. Greg Lucas kommt zur Handlung dazu und agiert als unterstützender Part für Siri. Er taucht in der Gegenwart in Kanada immer wieder auf. Im Buch berichtet Charlotte, dass Siri sich während ihres schicksalshaften Konzertes eine gelbe Schleife an ihr Kostüm heftet. Im Film prangert an dieser Stelle gut sichtbar ein Judenstern mit der Aufschrift: Klon. Der Protest der jungen Frau wird auf diese Weise noch plakative und drastischer verdeutlicht.  Ein weiterer Unterschied macht sich im Hinblick auf den zukünftigen Berufswunsch und die Entwicklung von Siri auf, denn sie geht nach Kanada, um dort als Tierfotografen zu arbeiten. Im Fokus ihres Interesses stehen Wapitis. Diese Tiere fallen vor allen Dingen durch ihre unterschiedlichen Facetten und ungewöhnliches Aussehen auf. Ein weiterer Fingerzeig auf  Siris inneren Konflikt. Der Wissenschaftler, der im Buch noch den Namen Martin Fischer trägt, heißt im Film Mortimer Fisher. Als Siri 13 Jahre alt wird, macht er das Klonverfahren öffentlich. Ebenso wie das Buch hat der Film Erfolge bei den Kritikern feiern können und stellt die Ambivalenz des Klonverfahrens und der problematischen Bewertung der persönlichen Entwicklung in den offenen Vergleich.

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